Kultur und Bildung für Flüchtlinge und Bamberger
Autor: Dieter Grams
Bamberg, Sonntag, 19. Februar 2017
Es gibt nur einen einzigen Weg, Freunde zu gewinnen - man muss selber einer sein. Das Kultur- und Bildungsprojekt "be a friend" unter dem Dach von Chapeau C...
Es gibt nur einen einzigen Weg, Freunde zu gewinnen - man muss selber einer sein. Das Kultur- und Bildungsprojekt "be a friend" unter dem Dach von Chapeau Claque erfüllt diese Voraussetzung und wurde im Foyer der Alten Seilerei der Öffentlichkeit vorgestellt.
Miriam Nastvogel, die sich gemeinsam mit Hartmut Steil und assistiert von Anna Gerber um die Angebotspalette für die Zielgruppe, Jugendliche und junge Erwachsene von 16 bis 25 Jahren, kümmern wird, erläuterte, dass sich "be a friend" nicht nur an Flüchtlinge und Asylbewerber, sondern auch an "Eingeborene" wendet.
Eine Begegnung der Kulturen, die Integration der jungen Menschen aus fremden Kulturkreisen durch den Erwerb, die Erarbeitung von sprachlichen, handwerklichen und sozialen Kompetenzen stehe bei allen Projektangeboten im Vordergrund, so Steil, der Handwerker im Team, Schreinermeister und Sozialarbeiter.
Die Projektbereiche sind klar strukturiert: Freizeit-, Kreativ-, Sport- sowie Bildungs- und Beratungsangebote, und innerhalb der Bereiche vielfarbig und breit gefächert. Kreativ zum Beispiel kann man ja in vielerlei Hinsicht sein - musikalisch, handwerklich, gestalterisch oder im Umgang mit Medien. So kündigte Gerber bereits eine Jam-Session an. Kristina Greif und Daniel Reichelt werden nach dem Riesenerfolg von "Fremd? Sprache!" wieder ein Theaterprojekt auf die Beine stellen, und Steil demonstrierte, wie man aus Zeitungen und einer Langspielplatte einen Beistelltisch basteln kann.
"Alle Angebote sind völlig offen", so Nastvogel. "Wir wünschen uns, dass sich die Teilnehmer selbst einbringen." Platz für Aktivitäten sei reichlich vorhanden, erläuterte Gerber: "Jeden Montag zwischen 16 und 19 Uhr steht uns das gesamte Erdgeschoss der Alten Seilerei zur Verfügung. Der Startschuss für das erste offizielle Treffen fällt am 13. März." Ein schöneres Ambiente sei ja kaum denkbar.
"Be a friend" stehe für Prinzipien - Freiwilligkeit, Flexibilität, Offenheit, ein sicheres, förderndes Umfeld ohne Diskriminierung, Rassismus oder Gewalt, ein Lernumfeld, in dem Fehler gemacht werden dürfen und Geschlechtergerechtigkeit bestehe, so Nastvogel. "Wir bieten außerdem die Möglichkeit, bei Einzelaktionen ehrenamtlich für das Projekt tätig zu werden." Das Projekt habe ein Zeitfenster von drei Jahren und sei möglich durch Fördergelder der Deutschen Fernsehlotterie und natürlich Eigenmitteln des Trägers Chapeau Claque.
Die ersten Ehrenamtlichen für "be a friend" haben sich bereits gefunden. Weitergehende Informationen gibt es bei Miriam Nastvogel oder Hartmut Steil über Chapeau Claque, Telefon 0951/ 39333.