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Kulmbachs Studentenkultur erwacht allmählich zum Leben


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Kulmbach, Sonntag, 24. April 2022

Viele Jahre haben Politik und Wirtschaft auf den Universitätsstandort Kulmbach hingearbeitet. Während die Ortsschilder schnell mit dem krönenden Titel versehen waren und die baulichen Fortschritte...
Simon Reitmeier (von links) und Alexander Thorneloe, Marcel Bauer, Anika Büchel, Yannick Yasar und Celine Schlüßler trafen sich für die Planung des bevorstehenden Konzertes.


Viele Jahre haben Politik und Wirtschaft auf den Universitätsstandort Kulmbach hingearbeitet. Während die Ortsschilder schnell mit dem krönenden Titel versehen waren und die baulichen Fortschritte verfolgt werden konnten, stellen sich viele Bürger die Frage: Und wo sind nun die Studenten?

Yannick Yasar kennt diese Frage. Er ist einer derjenigen, die im Wintersemester 2021/22 den neuen Bachelorstudiengang "Lebensmittel- und Gesundheitswissenschaften" begonnen haben, und er räumt ein: "Wir stehen ja noch am Anfang und sind im Bachelor jetzt 32 Erstsemester." Rechnet man die beiden Masterstudiengänge dazu, so ergibt sich eine Gesamtzahl von 142 Studenten in der Stadt.

Yannicks Kommilitonin Anika Büchel fügt hinzu: "Wir wohnen ziemlich verstreut. Vielleicht ein Drittel der Leute hat hier im Studentenwohnheim ein Zimmer, viele haben sich bei der Suche mehr Richtung Bayreuth orientiert oder pendeln auch von zu Hause aus."

Damit dennoch das studentische Leben in Kulmbach vorankommt, haben sich die beiden mit Alexander Thorneloe, Celine Schlüßler und Marcel Bauer zum Stammtisch im Kommunbräu getroffen, denn sie stecken mitten in der Organisation einer Konzertreihe. Begleitet werden sie dabei von Simon Reitmeier, der am Kompetenzzentrum für Ernährung den Bereich Wirtschaft leitet und sich in seiner Freizeit für das Studentenleben engagiert: "Als Bindeglied zwischen den Studierenden und dem Universitätsverein möchte ich den jungen Leuten dort helfen, wo sie Unterstützung brauchen können."

Konzertreihe geplant

Deshalb hatte er sich zunächst mit Yasmine Ambrogio und Alexander Thorneloe, den beiden studentischen Vertretern der Gründungskommission, in Verbindung gesetzt und mit ihnen überlegt: Was könnte man den Studierenden in Kulmbach für Treffen, Austausch und Freizeitgestaltung anbieten?

Bald war klar, dass es eine Konzertreihe werden sollte, und da Reitmeier im Musikbereich gut vernetzt ist, hat er die Kontakte zu den Bands eingefädelt: "Man muss natürlich überlegen, welche Musikrichtung bei den Studierenden ankommt, welche Band sich anbietet, weil sie gerade ein neues Album herausgebracht hat und natürlich auch, was preislich nach Kulmbach passt." Seitdem trifft man sich im Kommunbräu und übt sich im Veranstaltungsmanagement.

Erlös geht an die Tafel

Ticketverkauf, Security, Gema - für die Gruppe gibt es einiges zu regeln. Nachdem das für den 1. April geplante Konzert krankheitsbedingt ausfallen musste, wurde an diesem Tag kurzerhand ein Spieleabend angeboten, zu dem sogar zwei Professoren kamen.

Am 30. April um 19 Uhr findet nun im Kommunbräu tatsächlich das erste Konzert statt, bei dem Philip Bradatsch mit seiner Band spielen wird und das sich nicht nur an die Uni-Neulinge, sondern an alle Musikinteressierten richtet. Mit einem Plakat griff die Werbeagentur Riegg dem Organisationsteam unter die Arme. Und auch mit Susanne Stübinger, der Noch-Wirtin des Kommunbräu, hat die Gruppe eine Partnerin gefunden.

Doch genau deshalb muss der Termin für das zweite Konzert, bei dem die "San Antonio Kids" aus Augsburg auftreten werden, noch offen bleiben. Zunächst sind jedoch die letzten Vorbereitungen für den 30. April nötig. Zumindest bei einer Frage ist sich die Gruppe schnell einig: Der Erlös aus den Eintrittsgeldern wird an die Kulmbacher Tafel gespendet und Marcel aus Goldkronach stellt fest: "Was könnte für Studierende, die sich mit Lebensmitteln beschäftigen, auch besser passen."