Druckartikel: Was tun, wenn die „Rakete“ nicht zündet?

Was tun, wenn die „Rakete“ nicht zündet?


Autor: Redaktion

Kulmbach, Donnerstag, 13. Oktober 2022

Ausbildung  Flugunfälle stellen Einsatzkräfte vor eine besondere Herausforderung. Auf dem Verkehrslandeplatz Kulmbach probten Feuerwehren jetzt den Ernstfall.
Feuerwehrleute probten auf dem Kulmbacher Verkehrsflugplatz, was zu tun ist, wenn ein Kleinflugzeug abgestürzt ist.


Eine etwas andere Ausbildung absolvierten Aktive einiger Feuerwehren aus Stadt und Landkreis auf dem Verkehrslandeplatz Kulmbach . Flugunfälle gehören nicht zu den alltäglichen Einsätzen der Feuerwehr. Umso wichtiger ist es, den sicheren Umgang mit einem abgestürzten Kleinflugzeug zu trainieren und eventuell verbaute Rettungssysteme kennenzulernen.

In den meisten Klein- oder Ultra-Leicht-Flugzeugen sind spezielle Rettungsschirme, sogenannte Gesamtrettungssysteme verbaut. Diese sollen ein abstürzendes Flugzeug mit seinen Insassen „auffangen“ und sicher zum Erdboden sinken lassen.

Gefährliche Arbeit

Das Tagesseminar bestand aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. In der Theorie wurden die verschiedenen Rettungssysteme samt Aufbau, Funktion und möglichen Gefahren ausführlich erläutert.

Dass dies nicht nur eine abstrakte Gefahr ist, hatte sich beim Absturz eines Ultra-Leicht-Flugzeugs im April 2021 auf dem Verkehrslandeplatz Kulmbach gezeigt. Damals konnten die Retter lange Zeit nicht zum Unfallflugzeug vordringen, da die „Rakete“, ein Treibsatz des Rettungssystems, noch nicht gezündet hatte. Die Arbeit am verunfallten Wrack war damit viel zu gefährlich. Bei der umfassenden Weiterbildung durch Mitarbeiter der Firma Junkers Profly erhielten die Einsatzkräfte wichtige Tipps, wie bei Flugunfällen idealerweise vorgegangen werden sollte.

Im praktischen Teil konnte der Einsatz an einem verunglückten Flugzeug auf der Rollbahn geübt werden. Dabei wandten die Übungsteilnehmer unter realitätsnahen Bedingungen das erlernte Wissen gleich an. Nach einem simulierten Absturz mussten sie die Erstversorgung und -betreuung der Verletzten übernehmen und den Aufbau des Brandschutzes und die Vorbereitung einer technischen Rettung trainieren.

Der für die Ausbildung zuständige Kreisbrandinspektor Manuel Steinl und Kreisbrandrat Thomas Hoffmann freuten sich, dass so viele Aktive am Lehrgang teilnahmen. Ein Dank ging auch an Steffen Haselmann von der Firma Junkers Profly und an seine Mitarbeite René Jung und Steffen Jungkuntz, die detaillierte Einblicke in die Technik gaben.