Paradebeispiel für inkonsequentes Handeln
Autor: Redaktion
Kulmbach, Dienstag, 02. Juli 2024
Zur Entscheidung des Kulmbacher Stadtrats, ein Entertainment-Center neben dem Kaufland zu bewilligen, wird uns geschrieben:
Der Stadtrat Kulmbach stimmt über das Projekt eines Unternehmers ab, der ein „Entertainment-Center“ oder besser eine „Spielhalle für Kinder“ in Kulmbach errichten möchte. Zielrichtung ist die „Beschäftigung der Kinder, damit die Eltern ungestört einkaufen können“.
In der Diskussion zu diesem Thema wurde klar die Gefahr erkannt, dass hier die Spielsucht der Kinder gefördert werden könnte. Ganz im Gegensatz zu dieser Erkenntnis, stimmte der Stadtrat mehrheitlich der Errichtung der „Spielhalle für Kinder“ zu.
Höchst interessant sind das Abstimmungsverhalten und die Statements der Stadträte zu diesem Thema. Logische Argumente und auch eine Verantwortung für die Entwicklung unserer Kinder sind mehrheitlich Mangelware. Man glaubt beim Lesen des Berichtes, seinen Augen nicht zu trauen: Da stimmt ein Stadtrat zu, obwohl er die Kinder lieber im Wald spielen sähe, ein Stadtrat traut sich nicht , dagegen zu stimmen und hofft, dass „der Markt das schon regeln wird“ – genau so, wie dies bei der Nutzung von Handy und Tablet ja bestens funktioniert.
Ein weiterer Stadtrat stimmt zu, obwohl seiner Meinung nach Kulmbach ein solches Angebot nicht braucht, und er hofft, dass die Kulmbacher das „Angebot nicht annehmen“. Ein Stadtrat findet das Projekt „gruselig“, stimmt aber dennoch zu.
Ist da mal einer der Verantwortlichen auf die Idee gekommen, die Haltung der Jugendeinrichtungen der Stadt Kulmbach zu der „Spielhalle für Kinder“ in die Entscheidung einzubeziehen? Oder sind da wieder mal der Kommerz und das Geldverdienen wichtiger, als das Wohl unserer Kinder? Verantwortung schaut anders aus.
Knud Espig,