Mehr Flächenversiegelung statt endlich mehr Umweltschutz
Autor: Redaktion
Kulmbach, Donnerstag, 09. Januar 2025
Zu den Beiträgen „Umweltschutz gerät ins Stocken“ und „Klimaschutz ist keine Ideologie“ (BR vom 6. Dezember) und „Verkehr bleibt größter Umweltsünder“ (BR vom 10. Dezember) wird uns...
Zu den Beiträgen „Umweltschutz gerät ins Stocken“ und „Klimaschutz ist keine Ideologie“ (BR vom 6. Dezember) und „Verkehr bleibt größter Umweltsünder“ (BR vom 10. Dezember) wird uns geschrieben:
Während der letzten Hochwasserkatastrophen in Bayern waren viele namhafte Politiker der CSU und der Freien Wähler schnell vor Ort. Es wurde öffentlichkeitswirksam tiefe Betroffenheit bekundet und großzügige Finanzhilfe angekündigt. Das Leid der Betroffenen war und ist unermesslich. Gewaltig sind auch die materiellen Verluste aus diesen Umweltkatastrophen, aber auch die Folgekosten, die wir als Gesellschaft zu tragen haben.
Die AfD leugnet gar den Klimawandel und das BSW hält Klimaschutzmaßnahmen für nicht notwendig. Was muss denn noch alles passieren, bis alle Politiker endlich aufwachen, bis sie erkennen, dass solche tragischen Ereignisse uns nicht einfach so per Zufall ereilen? Die Hauptursache liegt im Klimawandel, der Regenfälle in Intensität, Dauer und Häufigkeit kräftig verstärkt – neben anderen Negativfolgen. Ratsamer wäre nach Flutkatastrophen, statt mit blindem Aktionismus mit konkreten Maßnahmen auf den uns bedrohenden Klimawandel zu reagieren.
Anstatt nur in populistischer Weise auf „die Grünen“ einzudreschen, wäre mehr Seriosität und Sachlichkeit angebracht. Das Killerargument „alles nur grüne Ideologie“ ist eine Farce! Das Klima braucht nicht geschützt zu werden. Schützen müssen wir unsere Umwelt, die wir zum Leben brauchen. Schützen müssen wir aber auch unsere Staatsfinanzen. Das „C“ im Namen der CSU steht für christlich, das „S“ für sozial. Ist es christlich, wenn Gottes Schöpfung so mit Füßen getreten wird? Ist es sozial, wenn den Menschen so viel vermeidbares Leid zugefügt wird? CDU/CSU, FDP und FW rühmen sich ihrer Wirtschaftskompetenz. Ist es ökonomisch sinnvoll, unseren eh schon knappen deutschen Staatshaushalt mit vermeidbaren hohen Folgekosten aus der Beseitigung von Klimaschäden zu belasten? In nicht zu ferner Zukunft werden die klimabedingten Folgekosten über unseren Staatshaushalt nicht mehr zu stemmen sein!
In Bayern ist der Straßenverkehr der größte Umweltsünder – er verursacht den höchsten Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase und bringt uns in der Neuversiegelung bundesweit in den Spitzenbereich. Was wird dagegen unternommen? Nichts! Stattdessen versiegeln wir fleißig weiter, bauen – wie das Beispiel Kauerndorf zeigt – eine gigantische Ortsumfahrung , die die Klimakrise noch mehr anheizt und etwa 100 Millionen verschwendet.
So ganz nebenbei wird auch noch der ehemalige Reiz unseres Maintals unwiederbringlich zerstört.
Helmuth Kurth