Gewerkschaft fordert Bekenntnis zur Tariftreue

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In Kindertagesstätten und Schulen sollen die Versorger Tariflohn erhalten.
In Kindertagesstätten und Schulen sollen die Versorger Tariflohn erhalten.
NGG

Wer aus dem Landkreis Kulmbach in den bayerischen Landtag will, muss den „Kantinen-Check“ bestehen, fordert die Gewerkschaft...

Wer aus dem Landkreis Kulmbach in den bayerischen Landtag will, muss den „Kantinen-Check“ bestehen, fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Dabei geht es der NGG Oberfranken um die politische Garantie dafür, dass die Menschen, die für das Essen in Kitas und in Schulkantinen sorgen, künftig in ganz Bayern „faire Löhne“ bekommen.

Aber nicht nur sie: „Immer dann, wenn der Staat – also auch eine Gemeinde oder eine Stadt im Landkreis Kulmbach – einen öffentlichen Auftrag vergibt, muss er darauf achten, dass die, die die Arbeit erledigen, dafür auch den Tariflohn bekommen“, sagt Michael Grundl von der NGG Oberfranken.

Egal, ob es um das Catering im Rathaus oder um das Pflastern vom Friedhofsweg im Kreis Kulmbach geht: „Bayern braucht endlich ein Tariftreue-Gesetz. Das muss dafür sorgen, dass die Menschen, die für eine Gemeinde, eine Stadt, einen Landkreis oder das Land Bayern arbeiten, auch einen fairen Lohn bekommen. Und fair ist nur der Tariflohn – nicht der Mindestlohn“, macht NGG-Geschäftsführer Michael Grundl klar.

Tariftreue-Gesetz als Prüfstein

Ein effektives bayerisches Tariftreue-Gesetz müsse deshalb nach der Bayern-Wahl am 8. Oktober ganz oben auf der To-do-Liste des Landtags und der Staatsregierung stehen. „Doch vor der Landtagswahl sollten alle Beschäftigten im Kreis Kulmbach unbedingt noch den politischen ,Lohn-Lackmustest‘ bei den Landtagskandidaten machen. Wer für den Landkreis Kulmbach in den Landtag will, muss Farbe bekennen: Tariftreue-Gesetz – ja oder nein?“, so Grundl. „Der Tariflohn ist der Anstandslohn für den Staat“, so Grundl. Das fange auch schon bei den Einkäufen an, die die Kommunen im Landkreis Kulmbach machen. „Es geht zum Beispiel darum, welche Flaschen in den Getränkeautomaten der Turnhalle kommen: Werden Limo und Wasser in Betrieben abgefüllt, deren Leute den Tariflohn verdienen? Und auch die Brötchen fürs Büfett beim Schulfest sind entscheidend: Bezahlt die Bäckerei den Tariflohn?“ red