Stephan Herbert Fuchs
Das kleine, aber feine Kunstfestival „Klang im Kesselhaus“ in Mainleus wartet am Freitag, 21. Juni, um 19 Uhr mit einem ganz besonderen Leckerbissen auf. Unter dem Motto „Freiheit. Flucht. Vertreibung“ hat sich der ExSilentio-Kammerchor aus Dresden mit der Autorin und Poetry Slammerin Eva Matz zusammengetan. Zur Aufführung kommen unter anderem zeitgenössische Chorwerke und sehr persönliche Texte zum Thema Krieg, Vertreibung und die Folgen.
„Es soll aber keinesfalls ein düsterer Abend voller Tristesse werden“, sagt Lukas Alois Roth. Der Leiter des ExSilentio-Kammerchores steckt hinter dem Festival. Der aus Ludwigschorgast stammende Künstler und Musiker ist Gründer des ExSilentio-Chores, Intendant des „Kesselhaus-Festivals“ und Vorstand des Vereins „Kunstwert“, der als Träger des Ensembles fungiert. Seinen Worten zufolge gehe es vielmehr darum, eine „hoffnungsvolle Perspektive für die Zukunft“ auszusenden.
Neben klassischen Chorwerken unter anderem von Maurice Durufle gibt es die Uraufführung einer Auftragskomposition des Dresdner Komponisten Maximilian F. Nicolai. Eva Matz wird aus ihrem Zyklus „Rauchschwaden“ lesen, in der es unter anderem um die Bücherverbrennung während des Nationalsozialismus geht.
„Wir wollen eine Brücke zwischen Sprache und Musik schlagen“, sagt Lukas Alois Roth. Er beschreibt die ambitionierte Neuproduktion seines Chores als interdisziplinäres Performanceprojekt zwischen Poetry Slam und Chorgesang. In dem etwa 60-minütigen Programm soll ein Diskurs zwischen Freiheit, Flucht und Vertreibung stattfinden. Dabei sollen auch Fragen gestellt werden, etwa: „Was bedeutet Freiheit für uns heute im Kontext der deutsch-deutschen Geschichte?“
Neben dem ExSilentio-Kammerchor wird die Geigerin Louise Garnier auftreten, eine Studentin, die Lukas Alois Roth aus Dresden mitgebracht hat.