Kulmbach wird ab September zu einem Fairtrade-Landkreis
Autor: Sonja Adam
Kulmbach, Sonntag, 28. Juli 2019
Eine kleine Gruppe aktiver Menschen sitzt im Weltladen an einem Tisch und philosophiert bei gekühltem Eistee über fairen Handel. Für die einen sind dies Produkte, die so produziert worden sind, dass k...
Eine kleine Gruppe aktiver Menschen sitzt im Weltladen an einem Tisch und philosophiert bei gekühltem Eistee über fairen Handel. Für die einen sind dies Produkte, die so produziert worden sind, dass keine Menschen ausgebeutet werden. Fairer Lohn und natürlich keine Kinderarbeit sind die Stichworte.
Für andere ist der Aspekt der Nachhaltigkeit wichtig. Und wieder andere legen Wert auf Regionalität oder Ökologie. "Wir ruinieren in Afrika die Märkte. Wir müssen den Afrikanern wieder eine Lebensgrundlage bieten", sagt die Grünen-Politikerin Dagmar Keis-Lechner.
Bei den engagierten Persönlichkeiten aus Politik und öffentlichem Leben sind auch Klimaschutzbeauftragte Ingrid Flieger und Landrat Klaus Peter Söllner dabei. Dass man sich im Weltladen getroffen habe, sei ein Signal, betont Söllner. Denn in dem Laden, der von 26 ehrenamtlichen Mitarbeitern geführt wird, gibt es eben diese "fairen Produkte".
Und Landrat Klaus Peter Söllner greift auch gleich zu. Bei der Schokoladenvielfalt aus "fairem Handel" kann selbst ein Landrat nicht widerstehen.
Es ist nicht einfach, Fairtrade-Landkreis zu werden. Doch der Kreis Kulmbach hat es geschafft. Im September wird das Siegel offiziell verliehen.
Schon seit Juni 2018 arbeitet der Kreis an diesem Ziel. Eine lokale Steuerungsgruppe wurde gegründet. Vertreter der verschiedensten Bereiche sind darin engagiert.
Man hat Fairtrade-Fußbälle an Schulen verteilt, erklärte Klimaschutzbeauftragte Ingrid Flieger. Es gab Vorträge und Kochkurse. "Manches war gar nicht so einfach. Zum Beispiel die Umstellung des Kaffees in der Kantine", ergänzte Landrat Klaus Peter Söllner. Denn diese einfache Aufgabe gestaltete sich insofern schwierig, weil die Landratsamt-Kantine vom Personalrat geführt wird und der Landrat nicht weisungsberechtigt ist.