Küpser lassen Pfarrer Christian Pohl nur ungern ziehen
Autor: Heike Schülein
Küps, Mittwoch, 17. März 2021
Im Rahmen eines Festgottesdienstes wurde am Sonntag "Vakanz-Pfarrer" Christian Pohl in Küps verabschiedet. Rund eineinhalb Jahre wirkte der Seelsorger als Vertretung auf der ersten Pfarrstelle. Die ev...
Im Rahmen eines Festgottesdienstes wurde am Sonntag "Vakanz-Pfarrer" Christian Pohl in Küps verabschiedet. Rund eineinhalb Jahre wirkte der Seelsorger als Vertretung auf der ersten Pfarrstelle. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde lässt ihn nur ungern ziehen.
Trotz der räumlichen Entfernung zu seinem Wohnort Bayreuth habe er sehr gerne in Küps gewirkt, versicherte Pohl. Die lange Wegstrecke sei dann auch der Grund, warum er ab September die Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Bindlach antritt. "Für alle Menschen, die Neues bewältigen müssen, ist die Unterstützung von anderen von unschätzbarem Wert", verdeutlichte der Pfarrer, dass er diese Unterstützung in Küps erhalten habe. Hierfür dankte er vor allem den Pfarrern Hans-Peter Göll und Reinhold König sowie den Mitgliedern der kirchlichen Gremien und Einrichtungen, von denen einige beim Abschiedsgottesdienst anwesend waren.
Die Zeit in Küps sei für ihn ein sehr bereichernder Lebensabschnitt gewesen und der Abschied falle ihm schwer. Die Kirchengemeinde verfüge über viele engagierte Personen, die ihre Gaben und Zeit intensiv einbrächten. "Das ist ein großer Schatz", würdigte er.
Bei aller Freude über die neue, seinem Wohnort nahe Pfarrstelle räumte er ein, dass sein Herz nach wie vor für Afrika schlage. Für ihn sei es eine große Enttäuschung, die bereits zugesagte Stelle an einer Universität in Tansania nicht antreten zu können, da ihm die bayerische Landeskirche hierfür nicht die nötige Beurlaubung erteile. Der Küpser Kirchengemeinde wünschte er, dass das wunderbar renovierte Pfarrhaus schon bald bewohnt werde.
Die kirchlich vorgesehene Entpflichtung vom Amt in Küps nahm Dekan Markus Müller vor, der den scheidenden Pfarrer sowie seine Ehefrau Petra segnete.
Wie ungern die Küpser den Seelsorger ziehen lassen, belegten die Grußworte. "Kirchengemeinde und politische Gemeinde gehören zusammen", bekundete Bürgermeister Bernd Rebhan, der sich an viele gemeinsame Begegnungen zurückerinnerte. In seinen Dank an den Pfarrer schloss er die Ehrenamtlichen mit ein, die seit dem Abschied von Pfarrer Seegenschmiedt vor drei Jahren vieles gewuppt hätten. Nach der Sanierung des Pfarrhauses stünden weitere Großmaßnahmen beispielsweise im Bereich Kindergarten an. Die Grüße der katholischen Kirche übermittelte Diakon Georg Zenk. Besonders habe er an Pohl immer dessen exakte Sprache - und das als Franke - bewundert. "Bleiben Sie so wie Ihre Sprache tüchtig ist", gab er ihm mit auf den Weg. Für die Gemeinschaft der Ordinierten dankte die Seniorin des Pfarrkapitels, Pfarrerin Alina Ellgring, dass sich Pohl auf die Aufgabe in Küps eingelassen habe. Die Stelle sei nicht unbedingt sein Wunsch gewesen. "Aber für uns war es gut", zeigte sie sich dankbar. hs