Küps saniert den Tiefbrunnen I
Autor: Veronika Schadeck
Küps, Donnerstag, 12. März 2020
Eine halbe Million Euro will die Gemeinde im kommenden Jahr in ihr Wasser investieren. Die Förderung des Vorhabens beträgt 70 Prozent. Von einer Neubohrung raten Experten wegen der starken Wasserdrücke ab.
Veronika Schadeck Küps — Die Gemeinde Küps profitiert von den Richtlinien für Zuwendungen zu wasserrechtlichen Vorhaben (RZWas). Das wurde bei der Bauausschusssitzung am Mittwochnachmittag deutlich. So sprachen sich die Mandatsträger ohne Gegenstimme für die Sanierung des Tiefbrunnens I im Jahr 2021 aus. Die Investitionskosten betragen rund 500 000 Euro, davon erhält der Markt 70 Prozent an Förderungen.
Vor dem Beschluss informierte Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU), dass sich das Gremium bereits im Dezember 2014 mit dem Problem der Tiefbrunnensanierung I in Küps befasste. Damals wäre eine 70-prozentige Förderung nicht möglich gewesen.
Er sprach von einer guten Wasserqualität und wies auf die Trinkwasserversorgung hin, die in Küps über die Tiefbrunnen I und II erfolgt. Während der letzten Befahrung der beiden Brunnen vor sieben Jahren sei ein guter Ausbaustand für den Tiefbrunnen II diagnostiziert worden. Beim Tiefbrunnen I seien jedoch Schäden in der Rohrummantelung festgestellt worden. Damals sei eine Sanierungsempfehlung erarbeitet worden, die auch eine sogenannte Voruntersuchung in Form einer Erkundungsbohrung umfasste. Zudem sei eine Neubohrrung des Tiefbrunnens I an anderer Stelle in den Raum gestellt worden. Im Nachgang sei diese Sanierungsempfehlung infrage gestellt worden. Aufgrund der starken Wasserdrücke in diesem Bereich sei der Gemeinde von Erkundungsbohrungen ebenso wie von einer Brunnenneubohrung abgeraten worden. Wie Rebhan weiter erklärte, wird das Wasser für Küps aus den beiden Tiefbrunnen als sogenanntes Mischwasser über die Aufbereitungsanlage in das Versorgungsnetz verteilt.
Der Bürgermeister sprach weiter von möglichen Sanierungsvarianten, die zusammen mit Vertretern von Fachbüros und Wasserwirtschaftsamt Kronach diskutiert wurden. Demnach sei eine Vollsanierung des Tiefbrunnens I die beste Variante. Die Sanierung, so erklärte Rebhan, beziehe sich jetzt auf eine schonende Überbohrung des Tiefbrunnens I im Bestand mit anschließendem Neubau. Die detaillierten Planungen für das Sanierungskonzept sollen nun dem Gremium möglichst bald vorgelegt werden.
Freiherr Hubertus von Künsberg wies auf die anschließende Neufestsetzung von Wasserschutzgebieten hin. Er habe die Befürchtung, dass diese Gebiete um einiges an Flächen zunehmen werden. Deshalb schlug er vor, mit Landwirten Kontakt aufnzunehmen. "Die Ausweisung von Wasserschutzgebieten ist absolut noch Zukunft!", antwortete der Bürgermeister. Er meinte, dass im Bereich des Tiefbrunnens I nur rund ein Viertel der gesamten Flächen landwirtschaftlich genutzt werden.
Keine Einwände gab es bei der Maßnahmenliste im Bereich der Landschaftspflege durch den Landschaftspflegeverband Frankenwald. Demnach sollen in Burkersdorf, Tiefenklein, Schmölz und Küps Maßnahmen in Höhe von 1500 Euro durchgeführt werden. Dem Markt entstehen dabei keine Kosten.
Befürwortet wurde außerdem die Anbringung einer Querungshilfe bei der KC 22 und eine Gehwegverschwenkung im Zufahrtsbereich des Baugebiets "Röthen". Rebhan wies darauf hin, dass der Landkreis diese Gesamtmaßnahme in Abstimmung mit dem Markt Küps durchführen werde. Die Gesamtkosen belaufen sich auf etwa 150 000 Euro, der Anteil des Marktes liegt dabei bei rund 43 000 Euro. Diese Kosten werden nun in den Haushalt 2020 eingestellt.