Künstler nicht hängenlassen
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Mittwoch, 09. Dezember 2020
Siegfried Pecher, der Macher im Förderverein Kleinkunst und Varieté, weiß um die Nöte der Künstler, die besonders unter Corona leiden. Sein Anliegen: Ihnen helfen und finanzielle Unterstützung zukommen lassen.
Es ist seine Leidenschaft für Kunst und Kultur, die Siegfried Pecher Türen und Herzen öffnet. Seit über zehn Jahren fördert und unterstützt er als Vorsitzender des Fördervereins für Kleinkunst und Varieté kulturelle Projekte und junge Nachwuchskünstler. Ob Musicalproduktionen wie "Du bist Coburg" oder "Albert & Victoria", Konzertreihen ("Schräge Töne"), Varieté-Veranstaltungen wie "Zimt und Zauber" oder Dichterlesungen, der Förderverein kümmert sich um die Finanzierung, ums Marketing und stellt Kartenabreißer, Platzanweiser oder Kulissenbauer zur Verfügung. Alles ehrenamtlich. "2019 engagierten wir uns intensiv mit für das Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag von Albert und Victoria. Fünf Vorstellungen ,Brieflesung' auf Schloss Rosenau, zehn Vorstellungen des Musicals ,Albert & Victoria'", zählt Pecher auf - und Stolz schwingt in der Stimme mit.
Für das Jahr 2020 war wieder eine Koproduktion mit dem "Tonkünstlerverband Coburg Kronach Lichtenfels" zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven geplant, künstlerische Leitung Barbara Zeller und Organisation Förderverein. "Nachdem alle Konzerte im März in trockenen Tüchern waren und der Kartenvorverkauf begonnen hatte, mussten wir wegen der Corona-Krise leider alle vier Konzerte absagen", bedauert der Fördervereinsvorsitzende. Doch untätig blieb Pecher nicht. Die Aufführungen, die im Sommer im Coburger Kunstverein stattfanden, unterstützte der Verein finanziell.
"Wir sind ganz nah an den Künstlern dran, die in diesem Jahr nicht auftreten können und nicht wissen, wie es für sie weitergeht", sagt Pecher. Er führt Gespräche mit der Künstlersozialkasse, kümmert sich um das Nötigste.
Die Aussicht, die Tageblatt-Weihnachtsspende für die vielen jungen Künstler verwenden zu können, die dringend Unterstützung brauchen, macht ihn froh. Siegfried Pecher kennt die Schicksale und weiß, wo was gebraucht wird.
Einer, der ihm sehr am Herzen liegt, ist Marcus Geuss. Mit Marcelini arbeitet er seit Jahren eng zusammen. Das Weihnachtsvarieté "Zimt und Zauber" musste heuer wegen Corona zum ersten Mal ausfallen. Und Marcelini verkauft Krippen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Auch die beiden Nachwuchstalente Marie-Sophie Weidinger und Valentin Fruntke - wir haben beide bereits vorgestellt -
stehen ohne Engagement da und haben derzeit auch keine Chance sich auf der Bühne zu präsentieren. Beide sind auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern angewiesen - obwohl sie fertig ausgebildet auf eigenen Beinen stehen könnten - und möchten. "Wir hoffen nun, dass es 2021 wieder möglich sein wird, voll ins Kulturgeschehen mit einzugreifen und allen Kulturinteressierten auch auf dem Gebiet der Kleinkunst und des Varietés eine Plattform und Bühne geben zu können", hofft Pecher. "Bis dahin wird es unsere Aufgabe sein, den Akteuren, die am meisten unter der momentanen Situation zu leiden haben, unter die Arme zu greifen und soweit es uns möglich ist zu helfen."