Wallenfels sorgt sich um Friedhöfe
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Wallenfels, Freitag, 18. Februar 2022
Bauausschuss Die Bestattungskultur hat sich verändert und stellt die Stadt vor neue Herausforderungen. Jetzt soll ein Strategietag Orientierung für die weitere Entwicklung der Friedhöfe bringen.
Vier Friedhöfe muss die Stadt Wallenfels unterhalten. Vielen Bürgern liegen sie sehr am Herzen, der Wallenfelser Gottesacker wird sogar im Heimatlied besungen. Den Verantwortlichen in der Flößerstadt allerdings bereitet der Zustand der Gräberfelder erhebliches Kopfzerbrechen. Orientierung erwartet man sich nun von einem Strategietag zur Entwicklung der Friedhöfe, wie Bürgermeister Jens Korn in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses erklärte.
„Wenn wir weiterhin eine würdevolle Umgebung für die Beisetzungen bieten wollen, reicht ein einfaches ,Weiter so’ nicht aus“, stellte Bürgermeister Korn in der Sitzung fest. Neben dem Bevölkerungsrückgang stelle auch eine sich ändernde Bestattungskultur die Stadt vor große Herausforderungen: „Während früher die Sargbestattung die Regel war, ist sie nun zur Ausnahme geworden.“ Dies gelte vor allem für Wallenfels , allerdings seien auch in den Ortsteilen bereits Entwicklungen in diese Richtung zu beobachten. Urnengräber aber bräuchten viel weniger Platz.
Hinzu komme die Tatsache, dass viele Grabstätten aufgelassen würden, da keine Angehörigen mehr am Ort lebten. Als Folge gebe es mittlerweile 150 freie Grabstellen am Wallenfelser Friedhof, die nur schwer zu pflegen sein. Der Strategietag werde von einem deutschlandweit tätigen Fachunternehmen ausgerichtet. Gemeinsam mit den Stadträten, Bürgern, den Kirchenverwaltungen, Bestattern, Steinmetzen, dem örtlichen Gärtner und dem Bauhof wolle man Wege finden, mit den Herausforderungen umzugehen. Die Veranstaltung soll am 12. Mai stattfinden.
Mehr Platz für Bestattungen
Ganz konkret sind die Pläne der Stadt für den Friedhof in der Schnaid. Dort wurde die Einzäunung bei einem Sturm im Jahr 2020 erheblich beschädigt und in der Folge nur provisorisch repariert. Vor kurzem sei es nun gelungen, einen 3,50 Meter breiten Streifen in westlicher Nachbarschaft zu erwerben, erklärte Bürgermeister Korn: „Unser Ziel ist es, den Umgriff zu vergrößern, um die Arbeiten bei Bestattungen zu erleichtern“. Für die Ungeduld mancher Bürger habe er durchaus Verständnis, deshalb müsse man nun in die Umsetzung gehen.
Architekt Gottfried Jagusch-Pezolt vom Büro Schöttner stellte die Planungen vor. Besonders auf der östlichen Seite gestalte sich die Fundamentierung aufgrund des steilen Gefälles sehr schwierig. Im Gegenzug dazu erleichtere der Zukauf im westlichen Bereich die Arbeiten erheblich. Stadtrat Bernd Stöcker ( CSU ) aus der Schnaid meinte, dass die Bevölkerung schon lange auf die Erneuerung warte. Die Erweiterung des Umgriffs bringe aber aus seiner Sicht große Vorteile mit sich.
Ausführlich konnte Bürgermeister Jens Korn von den Bauarbeiten am Marktplatz berichten. Bei der Sanierung des Gebäudes Marktplatz 4 würde aktuell die Stahlkonstruktion eingebaut, die das Untergeschoss trage. Als Nächstes stehe das Vergabeverfahren für die Arbeiten an Dach und Holzfassade an.