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Wallenfels investiert trotz sinkender Einwohnerzahlen in die Infrastruktur


Autor: Michael Wunder

Wallenfels, Sonntag, 04. Dezember 2022

Die Stadt Wallenfels hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt, dabei gehen die Einwohnerzahlen allerdings kontinuierlich zurück. In den...
Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses ist nur eines von zahlreichen Infrastruktur-Vorhaben in Wallenfels.


Die Stadt Wallenfels hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt, dabei gehen die Einwohnerzahlen allerdings kontinuierlich zurück. In den vergangenen fünf Jahren wurde zwar eine positive Zuwanderungsquote erreicht, diese konnte die Sterbezahlen jedoch nicht ausgleichen.

Bürgermeister Jens Korn (CSU) führte in der Bürgerversammlung aus, dass man derzeit 2570 Einwohner hat, dies sind 177 weniger als 2016. Der Schuldenstand wurde von über sieben Millionen auf über vier Millionen Euro zurückgefahren. Die Stabilisierungshilfen haben neben den Gewerbesteuereinnahmen dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. In diesem Jahr gibt es einen neuen Rekord an Gewerbesteuereinnahmen, das derzeitige Soll wurde mit 1.890.000 genannt.

Förderung fällt niedrig aus

Der Neubau des Feuerwehrhauses geht voran. Zu den Gesamtkosten von 3,1 Millionen Euro gibt es allerdings nur eine Förderung von 307.000 Euro . Im kommenden Jahr soll die Maßnahme abgeschlossen werden. Ausgestattet wurden alle Feuerwehren der Stadt mit neuen Schutzanzügen. Die 160 Anzüge kosteten der Stadt rund 120.000 Euro , sagte Korn. Für die Feuerwehr in der Schnaid ist ein neues Feuerwehrauto in der Ausschreibung.

Der Ausbau der Ortstraße am Fallenholz ist der erste Ausbau seit langer Zeit. Die Gesamtkosten betragen rund 2,2 Millionen Euro , die Förderung beträgt rund 1,1 Millionen. Für den reinen Straßenbau gibt es 90 Prozent Zuschuss, die Kosten für Wasser- und Abwasserleitungen müssen über die Gebühren umgelegt werden. Die Maßnahme kann aber nicht, wie geplant, in diesem Jahr fertiggestellt werden.

Die Neugestaltung der Schützenstraße 5 bis 16 ist bis auf die Begrünung weitgehend fertiggestellt. Das Baugebiet in der Siedlung besteht aus vier Baurechten; durch die notwendige Bebauungsplanauflegung habe sich diese etwas nach hinten geschoben. Die Gesamtkosten bezifferte der Bürgermeister auf 300.000 Euro . Der Verkaufspreis pro Quadratmeter Bauland beträgt 68 Euro .

Mit der Förderoffensive Nordostbayern seien am Marktplatz mehrere Maßnahmen angegangen worden. Die ehemalige Schmidtbank wird für 1,6 Millionen Euro zum Ärztehaus umgebaut, die Förderung beträgt 690.000 Euro . Rund eine Million Euro steckt man in das Gebäude Marktplatz 4, das Gebäude ist mit einer Holzfassade versehen und im Erdgeschoss verglast. Dort wird die Tourist-Info einziehen. In den beiden Obergeschossen entstehen kleine Apartments mit jeweils nur 35 Quadratmetern.

Über die Dorferneuerung wird die alte Schule in Wolfersgrün ertüchtigt. Man geht von Gesamtkosten von 550.000 Euro bei einer Förderung von 457.000 Euro aus. In der Schnaid wird der Friedhof saniert, allein für die Einfriedung rechnet man mit Kosten von 150.00 Euro .

Projekte für die Zukunft

Beim Blick in die Zukunft verwies der Bürgermeister auf die Freiflächengestaltung des Marktplatzes. Die Sanierung des Freibads steht. Der Sporttrakt am Bildungszentrum soll umgebaut, die Halle in eine Multifunktionssportstätte umfunktioniert werden. Die Ortsstraße von der Lorchenmühle zur Hinteren Schnaid soll saniert werden. Ausgebaut wird die Kreisstraße 31 von Wallenfels nach Geuser. Die Kosten werden sich um die sechs Millionen Euro bewegen.

Für den Winter sei man gerüstet, die 50 Kilometer Gemeindestraße würden von vier Fahrzeugen des Bauhofs geräumt. Dabei könne man aber nicht immer überall sein, bat der Rathauschef um Verständnis.

Eingangs hatte er gesagt, dass man sich nach der Kommunalwahl 2014 mit dem Hauptziel, dem demografischen Wandel entgegenzuwirken, auf den Weg gemacht habe. Speziell jungen Leuten wolle man durch attraktiven Wohnraum und einen guten Ausbau der Infrastruktur, speziell des Breitbands, die bestmöglichen Rahmenbedingungen bieten.

Die letzten Bürgerversammlungen fanden in Wallenfels und den Ortsteilen vor drei Jahren statt. Heuer verständigte man sich wegen der Energiekrise auf nur eine Versammlung für alle im Bildungszentrum. Im kommenden Jahr will man wieder in die Ortsteile zurückkehren, versprach der Bürgermeister.

Die Projektkoordinatorin von Kommunal-Marketing Plus, Margarita Volk-Lovrinovic, stellte die Sanierungserstberatung vor. Über die Maßnahme können Gebäudeeigentümer die Beratung im Wert von 1000 Euro mit nur einem Eigenanteil von 100 Euro wahrnehmen. Voraussetzung ist, dass ihre Gebäude älter als 40 Jahre sind, voll oder teilweise leer stehen und sich außerhalb des ausgewiesenen Sanierungsgebietes befinden. Auf die Förderung könne man auch für die Gebäude in den Ortsteilen zugreifen.