Von seiner Arbeit profitiert Kronach bis heute
Autor: Heike Schülein
Kronach, Montag, 30. August 2021
Auszeichnung Der ehemalige Kronacher Rathauschef Manfred Raum wurde im Zeughaussaal der Festung zum Altbürgermeister ernannt.
„Der neue Kronacher Stadtrat ab dem 1. Mai 1990 wies einige Besonderheiten auf: Eine Verdoppelung des Frauenanteils und erstmalig eine Frau als Stellvertreterin des Bürgermeisters , der als ,reigschlafter’ protestantischer Sozialdemokrat das Amt in Kronach übernahm“, konstatierte Manfred Raum, der mit seinen Erinnerungen, untermalt von vielen Fotos seiner Amtszeit, ein ums andere Mal für ein Schmunzeln seiner Zuhörer sorgte.
„Mein Amtsantritt fiel in eine euphorische Zeit: Die Wiedervereinigung 1990 sollte dem jetzt wieder im Herzen Europas gelegenen Kronach neue Chancen bieten!“, so der frischgebackene Altbürgermeister , der von einem damals gewaltigen Investitionsstau ebenso berichtete wie von der Frage der Finanzierung. „Ich habe immer zur Verschuldung der Stadt gestanden, denn sie bestand im Wesentlichen aus Krediten für notwendige und sinnvolle Investitionen, aus denen wir heute noch Vorteile ziehen!“, bekräftigte er.
Ziel: Die Stadt voranbringen
Trotz mancher parteipolitischer Querelen, habe ihm sein Amt sehr viel Freude gemacht, da es eben nicht nur mit kommunalen Pflichtaufgaben ausgefüllt gewesen sei. Seine Kommune voranzubringen, kreative Ideen dazu zu entwickeln und auch umzusetzen, seien Aufgaben eines Bürgermeisters und das besonders Reizvolle in diesem Amt. Die Landesgartenschau 2002 sei so ein Projekt gewesen oder auch das Jubiläumsjahr 2003. Auch die Gründung des Vereins „1000 Jahre Kronach “ vor 30 Jahren, dessen Vorsitz er seitdem innehat, sei eine solche Zielprojektion zur Stadtentwicklung .
Ein großes Entwicklungsziel könne sich durch die Hochschul- und Lucas-Cranach-Campus-Planungen ergeben. „Hochschulstadt darf nicht nur auf den Stadtschildern stehen, sondern muss für besondere Qualitäten dieser Kommune bürgen“, appellierte er. Der Name Lucas Cranach verpflichte zu einem breiten, jungen und kreativen Kunst- und Kulturangebot.
Eindringliche Tipps für seine Amtsnachfolgerin hatte Raum sowohl hinsichtlich des Lucas-Cranach-Jahres – „Laden Sie bitte unbedingt den Bayerischen Ministerpräsidenten zur Eröffnung nach Kronach ein, bevor es andere Cranach-Städte tun!“ – parat wie auch bezüglich des Lucas-Cranach-Campus: „ Kronach könnte für besondere Abschlussleistungen der Studierenden zukünftig städtische Ehrenpreise vergeben!“