Für eine gelungene Überraschung sorgte die Orts- und Kreis-SPD kürzlich im Hause Meier. Eine stattliche Delegation mit Kreisvorsitzendem Ralf Pohl, Landtagskandidatin Sabine Gross, Bürgermeister Timo Ehrhardt sowie den Ortsvorsitzenden Mario Ziener und Klaus Güntsch war gekommen, um Ludwig Meier für 65 Jahre Treue zu den Sozialdemokraten auszuzeichnen.

Bevor Mario Ziener zur Ehrung schreiten konnte, berichtete Ludwig Meier aus seiner Vita. Geboren und aufgewachsen im mittelfränkischen Roth, studierte er Lehramt und wurde dann aufs Land in die Dorfschule nach Ebersdorf versetzt. Das für ihn unzumutbare Bestreben der bayerischen Schulpolitik, getrennte Konfessionsklassen festzuschreiben, veranlasste ihn damals, in die SPD einzutreten.

Viel Lebenszeit opferte er für Aktivitäten in der Arbeiterwohlfahrt. Keine Kirchweih, kein Ortsfest ohne den Awo-Basar, für dessen Auslagen Ludwig Meier die Sachspenden bei umliegenden Firmen einsammelte. Aus guten Gründen heißt der Kindergarten in Ebersdorf heute „Ludwig-Meier-Kindergarten“.

Das anfangs gar nicht so üppige Lehrersalär besserte er als Berichterstatter für die Lokalzeitung auf. Da er deshalb bei den Gemeinderatssitzungen zugegen war, kam irgendwann die Überlegung: „Da kannste dich doch auch gleich aufstellen lassen!“

So war er bis zur Gemeinde-Gebietsreform auch im Ebersdorfer Gemeinderat tätig. 20 Jahre bis zu seiner Pension war Ludwig Meier Rektor der Gesamtschule in Ludwigsstadt. Die Glückwünsche der Delegation beantwortete der Jubilar mit dem Wunsch, sie möge doch in wenigen Jahren zum 100. Geburtstag wieder vorbeikommen. red