Sirenensignale sind keine Kriegssignale
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Kronach, Montag, 21. März 2022
Viele Feuerwehren im Landkreis und darüber hinaus verfassen derzeit Infoflyer zu den Sirenensignalen und versehen diese mit ukrainischer...
Viele Feuerwehren im Landkreis und darüber hinaus verfassen derzeit Infoflyer zu den Sirenensignalen und versehen diese mit ukrainischer Textübersetzung. Dies ist sehr vorbildlich, meint der Katastrophenschutzbeauftragte des ASB Kronach , Benjamin Baier.
„Für uns in Deutschland, vor allem aber in Bayern, ist es speziell im ländlichen Raum ganz normal, dass einmal im Monat die Sirene heult“, so Baier. Kleine Ortsteilfeuerwehren würden auch heute noch über die zentral im Ort montierte Sirene zum Einsatz alarmiert. „Das, was für uns ganz normal ist, könnte in Geflüchteten unverstellbare Ängste auslösen. Wir verbinden das Sirenensignal automatisch mit dem Einsatz der Feuerwehr – Flüchtlinge leider mit einem Angriff auf Leib und Leben“, so Baier weiter. Der ASB Kronach bittet deshalb ausdrücklich, diese Infoblätter großflächig an die Menschen zu verteilen, die in privaten Unterkünften ankommen.
Für Notfälle erreichbar sein
Allerdings müsse dort noch ergänzt werden, dass beim Wählen des Notrufes 112 zwingend die Amtssprache Deutsch oder Englisch gesprochen werden muss. Ist dies bei einzelnen Familien nicht möglich, können alternativ ein Betreuer/Nachbarn etc. für die Geflüchteten telefonisch erreichbar sein.
Selbstverständlich stünden den Notrufleitstellen verschiedene Dolmetscher zur Verfügung. Hier sei allerdings auch zwingend und unmissverständlich die Sprache mitzuteilen, für welche ein Dolmetscher benötigt wird. Die Übermittlung eines Notrufes an Dolmetscher bis zur schlussendlichen Alarmierung bzw. Ingangsetzung der Rettungskette sei sehr zeitintensiv.
Im Notfall zähle unter Umständen jede Minute. Benjamin Baier: „Bitte bieten Sie den geflüchteten Menschen in ihrer Umgebung an, dass Sie sich bereit erklären, im Falle eines Notfalles telefonisch erreichbar zu sein. Beantworten Sie dann bitte die wesentlichen Fragen der Rettungsleitstelle – vor allem: ,Wo ist der Notfall-Ort’ und ,Was ist passiert’ und wählen Sie für die in Not geratene Person den Notruf 112.“ Einen entsprechenden Infoflyer hat der ASB Kronach auf seiner Internetseite sowie auf Facebook zur Verfügung gestellt. bb