„Mondlandschaft“ Ölschnitzsee soll bald einem Idyll Platz machen
Autor: Maria Löffler
Kronach, Montag, 28. Juni 2021
Der Ölschnitzsee, ein idyllisches Kleinod, harmonisch in die Landschaft eingepasst, nachhaltig und überwiegend naturbelassen. So jedenfalls sehen ihn ...
Der Ölschnitzsee, ein idyllisches Kleinod, harmonisch in die Landschaft eingepasst, nachhaltig und überwiegend naturbelassen. So jedenfalls sehen ihn Landschaftsplaner und auch die Mitglieder des Kreisausschusses gerieten bei ihrer Sitzung im Landratsamt ins Schwärmen . Sie dürfen übrigens bald die Badehose einpacken und dann geht es auch schon auf zum Ölschnitzsee, „um die Attraktionen zu testen“, wie Landrat Klaus Löffler ( CSU ) sich ausdrückte.
Rundumschlag
Mehr als nur einen kurzen Blick hatte vor allem Landschaftsarchitektin Gisela Fanck-Reiter darauf geworfen. Und der muss anfangs ziemlich trüb gewesen sein, denn sie präsentierte ein Bild aus dem Internet, das den See wohl von seiner schlechtesten Seite zeigte, nämlich trüb und zugewachsen. Spätestens da sei ihr klar geworden, dass man dringend handeln müsse. Was dann geschah, könnte man wohl einen Rundumschlag nennen, denn die Maßnahmen, die ergriffen wurden, waren zahlreich. Dabei habe aber der Fokus immer auf Nachhaltigkeit und vor allem auf Barrierefreiheit gelegen, betonte sie. „Zum Beispiel wurden die Böschungen nicht humusiert, sondern es wächst genau das, was da auch hingehört. Der Zugang hat durchgängig nicht mehr als 3,5 Prozent Steigung, ist also auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Dazu waren allerdings viel Erdarbeiten nötig, um Wege abzusenken.“ Ein paar Mal spricht die Landschaftsplanerin von einer „Mondlandschaft“, die aber nur eine Momentaufnahme sei und schon in Kürze Form annehme. Bald schon sollen unter anderem mehr als 30 Großbäume Schatten spenden und mit anderen Pflanzen für genügend Grün rund um den See sorgen.
Idyllisch klang es auf jeden Fall, als sie von einem „kleinen Bachdelta“, einer Natursteinmauer und einem sanften Zugang zum See durch Granitkies sprach.
Zusammen mit den maßgefertigten Spielgeräten aus Holz soll der See noch mehr zum Anziehungspunkt in der Region werden, auch für Touristen. Der Landrat plädierte in diesem Zusammenhang vor allem für die Vernetzung touristischer Attraktionen im Landkreis, wie beispielsweise zum Freibad in Ludwigsstadt oder auch zum Grünen Band. O-Ton Landrat: „Hier wird uns etwas Großes gelingen.“ Er sah die Vernetzung nicht nur als nötig an, sondern sie liefere vor allem Benefit und Synergieeffekte. „Dieser Landkreis hat so viele Stärken, die müssen wir miteinander verbinden.“
Und er machte Hoffnung, dass es spätestens im September dieses Jahres möglich sei, im See zu baden. Umziehen könnten sich die Besucher dann in schneckenförmigen Umkleidekabinen, die auch etwas Licht durchlassen und sich gut in die Landschaft integrieren, so die Planerin. Sie nannte in diesem Zusammenhang auch die „soliden Sitzmodule“, die gemütlicher aussehen als sie klingen und die dafür sorgen sollen, dass sich Badegäste dort unter anderem zum Essen niederlassen können.