Mitwitz macht mehr Schulden
Autor: Maria Löffler
Mitwitz, Freitag, 25. Februar 2022
Gemeinderat Fördergelder sind mittlerweile die Haupteinnahmequelle von Mitwitz. Kehrseite der Medaille: Die Gemeinde muss für ihre Projekte in Vorleistung gehen.
Für den Markt Mitwitz steht in diesem Finanzjahr die Konsolidierung des Haushaltes im Fokus und die Beantragung von Stabilisierungshilfen. Unter dem Strich bedeutet das für die Zukunft, den Schuldenstand zu verringern. An der jüngsten Gemeinderatssitzung bestätigte Bürgermeister Oliver Plewa ( CSU ) die Lage: „Ja, unsere Finanzsituation ist nicht rosig. Das ist bekannt und ja, wir haben niedrige Einnahmen. Deshalb versuchen wir auch, die Förderprogramme, die uns zur Verfügung gestellt werden, bestmöglich zu nutzen.“
In Bezug auf die Summe der Förderungen stand eine beachtliche Zahl im Raum. Sie bilde nämlich mit rund 2,3 Millionen die Haupteinnahmequelle des Marktes (im Jahr 2019 waren es „nur“ rund 315 000 Euro ), bekräftigte die stellvertretende Kämmerin Diana Rüger. Doch um die zu erhalten, müsse Mitwitz bei den Projekten auch erst einmal in Vorleistung gehen, nämlich mit rund 1,4 Millionen Euro . Was in der Konsequenz bedeute, dass der Schuldenstand in die Höhe getrieben werde. Er hatte sich am Jahresende 2021 bei 5,8 Millionen Euro eingependelt. Zu Beginn 2021 waren es noch knapp 5,3 Millionen. Am Ende dieses Jahres werden daraus wohl 7,5 Millionen Euro .
Aber die stellvertretende Kämmerin zeigt sich trotzdem zufrieden mit dem Haushaltsergebnis. „Es ist im letzten Jahr besser gelaufen als erwartet“, freute sie sich. Der Gesamthaushalt belief sich in 2021 immerhin auf 7 009 668 Euro . Für 2022 soll diese Summe 10 922 000 Euro betragen. Das sei eine Steigerung von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Erwartet werden Steigerungen sowohl bei den Einnahmen als auch bei den Ausgaben. Rund zwei Millionen Euro sollen darüber hinaus in Form von Krediten aufgenommen werden. Eine weitere Belastung der Gemeindekasse ergab sich aus der Erhöhung der Kreisumlage. Das bedeute für Mitwitz immerhin einen finanziellen Mehraufwand von 30 000 Euro .
Dabei setze die Gemeinde auch weiterhin auf Investitionen, nämlich in die Zukunft. Hier wolle man besonders die Familien mit Kindern im Blick behalten. Daneben solle aber auch an die öffentliche Infrastruktur gedacht werden. Hier sei ein hoher Sanierungsbedarf notwendig. Wasser, Abwasser, Straßen, Wege und Plätze seien davon betroffen. All das seien Pflichtaufgaben einer Gemeinde, darauf wies Plewa noch einmal hin. „Wir sind uns darüber einig, dass wir Projekte umsetzen möchten, die zur Verbesserung der Lebensqualität führen und zu einem gepflegten Ortsbild.“ Zu seiner Aufzählung gehörten unter anderem die Fischer-Brache, die neue Mitte des Ortes, der Pachtershof und die Spielplätze. Aber auch die Ortsteile behalte man im Blick, versicherte er.
Diana Rüger fasste die Gesamtsituation noch einmal zusammen: „Wir haben einen großen Kreditbedarf, unsere Verschuldung steigt an. Für 2022 sind keine weiteren Verschiebungen von Investitionen möglich. Auch Finanzplanungsjahre sind finanzschwach.“