Mittelstand fordert: „Staat muss Corona- und Bürokratiefesseln lösen“
Autor: Redaktion
Kronach, Donnerstag, 13. Januar 2022
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MU) Kronach hat eine „Mittelstandsoffensive 22“ vorgelegt. „Unser Ziel ist es, den Mittelstand in der Corona-P...
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MU) Kronach hat eine „Mittelstandsoffensive 22“ vorgelegt.
„Unser Ziel ist es, den Mittelstand in der Corona-Pandemie zu stärken“, begründet Winfried Lebok, Vorsitzender des MU-Kreisverbands Kronach , den Vorstoß. „Unsere Betriebe in Kronach liegen seit zwei Jahren in Corona-Fesseln. Was sie jetzt brauchen, ist ein Befreiungsschlag.“
Die Unternehmen wollten wieder frei wirtschaften. „Aus diesem Grund wollen wir den Umgang mit der Pandemie in der Betriebspraxis erleichtern. Die Betriebe sollen mit weiteren steuerlichen und bürokratischen Erleichterungen wieder durchstarten. Davon profitieren alle.“
Eine generelle 2G-Pflicht in Betrieben lehnt die MU Kronach ab. Die Arbeitgeber sollten jedoch ein Wahlrecht erhalten sowie die Möglichkeit, arbeitsrechtliche Konsequenzen durchzusetzen. Lebok: „Auch in Zukunft werden sich einige Arbeitnehmer leider nicht impfen lassen. Jeder Betrieb, der sich für 2G entscheidet, muss diese dann auch freistellen können – ohne Anspruch auf Lohnfortzahlung.“ Derzeit gebe es diese Möglichkeit nur im Gesundheitswesen.
Im Einzelhandel soll die Pflicht zur Kontrolle aller Kunden entfallen. „Praxisgerechter wäre eine Stichprobenregelung, die dokumentiert werden muss“, schlägt Lebok vor. Die Kontrolle könne durch ein Foto in der Corona-App erleichtert werden. So müsste kein Lichtbildausweis mehr vorgezeigt werden.
Zum Corona-Alltag würden weiterhin Tests und Masken gehören. Die MU Kronach fordert deshalb, dass der Staat diese unter Beachtung des Vergaberechts vorrangig bei deutschen und europäischen Produzenten beschafft. „Der Staat hat hier eine Vorbildfunktion und eine Verantwortung gegenüber der deutschen Wirtschaft. Es kann nicht sein, dass deutsche Behörden wegen ein paar Cent Unterschied wieder in China einkaufen. Damit legt der Staat die Axt an eine nationale und europäische Ausrüstungssicherheit.“
Aus Sicht der MU Kronach muss der Staat den Unternehmen auch steuerlich entgegenkommen. „Die Fristen für die Steuererklärung 2020 müssen erneut verlängert werden. An erster Stelle muss aber die kalte Progression vollständig abgeschafft werden. Dazu muss die aktuelle hohe Inflationsrate im Einkommenssteuertarif 2021 berücksichtigt werden. Sonst droht trotz Gehaltserhöhungen ein Kaufkraftverlust“, so Lebok. Auch müsse der Solidaritätszuschlag endlich für alle abgeschafft werden.