Mit Bauwagen auf den Spielplatz
Autor: Heike Schülein
Kronach, Freitag, 06. August 2021
Bildung Das Schultheater in Bayern lebt auch während der Corona-Pandemie – und mittendrin ist die Siegmund-Loewe-Realschule.
Latzhose, Nickelbrille und ein Ohrwurm, der nicht mehr aus dem Kopf will: 25 Jahre lang lief die Sendung, in der Peter Lustig Kindern die Welt erklärte. Sein Domizil, der einzigartige Bauwagen, inspirierte die Schulspielgruppe der RS II zu ihrem Wettbewerbs-Beitrag „Siegmund-Loewenzahns-Bauwagen-Theater“ für das digitale Schultheater-Event „Spiel-Platz 2.0“.
Initiator des virtuell organisierten Theaterfestivals ist die Landesarbeitsgemeinschaft Theater und Film an den bayerischen Schulen – ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, die Theater-, Spiel- und Medienerziehung im Rahmen der Schule zu fördern.
Eine Woche lang trafen sich so rund 300 Schüler querbeet durch alle Schularten sowie deren Lehrer, um ihre Beiträge zu zeigen, einander kennenzulernen und sich auszutauschen. Gemeinsam zeigten so die fünf teilnehmenden Realschulen, 15 Gymnasien sowie jeweils eine Mittelschule und Universität , dass Theater auch unter schwierigsten Bedingungen möglich ist.
„Unsere Schulspielgruppe hat in diesen unwirklichen Zeiten ein wenig der Pandemie getrotzt und sich auf das Filmemachen verlegt“, erklärt der Leiter Thomas Hauptmann. So entstanden nicht nur Videobeiträge für die Homepage der RS II, sondern auch ein vierminütiger Kurzfilm für den Wettbewerb Kirchenstorys, der den ersten Preis einheimste. „Dennoch haben wir auch das Theaterspielen nicht vergessen und so nahmen wir erstmals am digitalen Schultheaterfestival Spiel-Platz 2.0 teil“, so der Studienrat, der sich begeistert von der Qualität des Wettbewerbs mit vielen „hammermäßigen“ Beiträgen zeigte.
Mit drei Proben zum Erfolg
Großes Lob von vielen Seiten erntete auch der zehnminütige Film der Siegmund-Loewe-Schule, wofür zuvor lediglich drei gemeinsame Proben angesetzt waren. Mit ihrem Beitrag setzt das Ensemble ein starkes Zeichen gegen Hass und Hetze, die – wie die jungen Akteure anprangerten – gerade in Corona-Zeiten und hier insbesondere in den sogenannten sozialen Medien verstärkt aufgetreten seien. „Es ist schlimm, wie manche andere im Internet runtermachen“, sind sie sich einig. Die rund zehnköpfige Truppe freute sich sehr über die Möglichkeit, zumindest auf diesem Wege einmal wieder ein Projekt auf die Beine stellen zu können, nachdem ja zuletzt sämtliche Theater-Aktivitäten entfallen mussten.