Lebenshilfe konsolidiert sich: „Im November war kein Geld mehr da“
Autor: Heike Schülein
Kronach, Sonntag, 23. November 2025
„Von Anfang des Jahres an hat sich die Liquidität unserer Lebenshilfe so bedrohlich entwickelt, dass die Zukunft unseres Vereins tatsächlich stark bedroht war“, verdeutlichte der Erste Vorsitzende der Lebenshilfe Kronach , Florian Kleine-Herzbruch, bei der Mitgliederversammlung am Dienstag. Ein Hilferuf an die Politik habe glücklicherweise schnell Wirkung gezeigt. Bei einer kurz darauf mit Landrat Klaus Löffler und weiteren Kommunalpolitikern und Abgeordneten anberaumten Gesprächsrunde – die erste von vielen weiteren – wurden die Probleme transparent angesprochen und der Lebenshilfe gleich Unterstützung zugesagt.
„2025 war ein schwieriges und anstrengende Jahr“, schloss sich ihm Geschäftsführer Christian Cartus an. Als man Ende November die Jahressonderzahlungen – „Weihnachtsgeld“ – zahlen musste, seien die Konten leer gewesen. Die doppelte Gehaltszahlung mit einer Belastung von fast einer Million Euro habe quasi die Ersparnisse unters Jahr aufgebraucht.
Bei der nächsten Gehaltszahlung sei klar gewesen, es alleine nicht weiter schaffen zu können. Man habe die Politik darauf aufmerksam gemacht, zumal man unter anderem auch durch politische Themen an diesem Punkt angelangt sei. Unter Beteiligung der Politik, allen voran des Landrats, aber auch der Kostenträger – dem Bezirk sowie der Regierung von Oberfranken – habe man sich „nackig“ gemacht und alles auf den Prüfstand gestellt.
Man habe viele Baustellen, aber man wisse jetzt, wo wirtschaftlich die Reise hingehe. So konnte man Maßnahmen ableiten, darunter auch weitere Fördermöglichkeiten. Bei den aktuellen, sich schwierig gestaltenden Verhandlungen mit dem Bezirk bleibe man konsequent und man erfülle alle Vorgaben. Dank gebühre auch MdL Jürgen Baumgärtner , liege doch mittlerweile ein Förderbescheid aus der Fraktionsreserve in Höhe von 212.000 Euro vor.
Eine große Hilfe, so Vorsitzender Florian Kleine-Herzbruch, stellte der von der Stadt Kronach mit Erster Bürgermeisterin Angela Hofmann gewährte Personalkostenzuschuss von 40.000 Euro dar. „Die Runden brachten schnelle und unkomplizierte Hilfe mit sich, aber auch viele Aufgaben, die die Lebenshilfe das ganze Jahr über beschäftigten“, erklärte Kleine-Herzbruch, in Zusammenarbeit mit einem externen Unternehmensberater jeden Stein umgedreht zu haben, um sich besser für die Zukunft zu rüsten.
Man habe Hilfe von außen erhalten, sagte auch Geschäftsführer Cartus, aber sich auch weitgehend aus eigener Kraft wieder stabilisiert. Darauf sei man stolz. „Die Lebenshilfe wird nicht von heute auf morgen wieder in Glanz und Gloria dastehen, aber wir werden gemeinsam Schritt für Schritt gehen“, kündigte Cartus an.
Der besondere Dank des Vorsitzenden galt hier dem Geschäftsführer Christian Cartus, Kassier Thomas Rauh und den Damen der Buchhaltung für ihren außergewöhnlichem Einsatz. Gleiches gelte für die Belegschaft für ihre bedingungslose Treue.