Druckartikel: Landkreis setzt auf Nachhaltigkeit

Landkreis setzt auf Nachhaltigkeit


Autor: Redaktion

LKR Kronach, Donnerstag, 10. Februar 2022

Klimaschutzkonzept  Sei es durch den Einsatz regenerativer Energien, eine Holzbauinitiative oder Fachworkshops – der Landkreis Kronach versucht, mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Der Landkreis Kronach setzt auf seinen kreiseigenen Immobilien nach Möglichkeit verstärkt auf Photovoltaikanlagen. Auf dem Dach des Kronacher Schulzentrums haben sich Landrat Klaus Löffler und Klimaschutzmanagerin Nicole Eger ein Bild von der dortigen 350-Kilowatt-Anlage gemacht, die auf einer Fläche von 2800 Quadratmetern installiert ist.


Seit Januar 2021 arbeitet Nicole Eger als Klimaschutzmanagerin im Landratsamt Kronach. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, für den Landkreis Kronach ein integriertes Klimaschutzkonzept zu erstellen, das die politischen Entscheidungsträger im Landkreis Kronach bei der Planung und Umsetzung konkreter Klimaschutzmaßnahmen unterstützen soll. Durch eingehende Betrachtung des Ist-Zustands in Bezug auf Energieverbrauch, Emissionen, Ausbau erneuerbarer Energie et cetera und eine Analyse des vorhandenen Potenzials schafft dies die nötigen Grundlagen, um Handlungsfelder zu identifizieren und konkrete Maßnahmen daraus abzuleiten.

„Der Klima- und Umweltschutz ist längst zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe geworden, der wir uns gemeinsam stellen müssen. Wir dürfen dem von Menschen verursachten Klimawandel nicht tatenlos zusehen, sondern müssen diesen mit geeigneten Maßnahmen bestmöglich eindämmen“, betont Landrat Klaus Löffler , der vor diesem Hintergrund vor fünf Jahren den Themendreiklang aus Umwelt-, Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu einem Schwerpunkt der Kreispolitik erklärt hat.

Holzbauinitiative gestartet

Seitdem wurden bereits viele wegweisende Dinge angestoßen – unter anderem eine Holzbauinitiative, mit der bei öffentlichen Baumaßnahmen verstärkt auf den nachwachsenden Rohstoff Holz als massiven CO 2 -Speicher gesetzt werden soll und dadurch Ökologie und Ökonomie im Landkreis besser miteinander verknüpft werden sollen. Aber auch beim Einsatz regenerativer Energien setzt der Landkreis bei der Planung und Durchführung von Baumaßnahmen verstärkt auf Nachhaltigkeit. „Diesen Weg wollen wir weiterhin fortzusetzen. Auch vor diesem Hintergrund haben wir damit begonnen, ein Klimaschutzmanagement aufzubauen“, unterstreicht der Landrat.

Seit Anfang des Jahres 2021 hat sich gerade hinsichtlich der Konzepterstellung bereits viel getan.

„Die meisten relevanten Daten für die quantitative Ist-Analyse konnten mittlerweile erfasst werden. Sie werden nun zusammengeführt und verrechnet. Auch die Potenzialstudie wird gerade erarbeitet. Eine fundierte Erhebung und Zusammenführung all dieser erforderlichen Daten ist jedoch zeitaufwendig. Und auch die anderen Bestandteile des Konzepts müssen recherchiert und geschrieben werden. Meine Projektpartner und ich freuen uns darauf, auch dieses Jahr weiter an der Erstellung des Klimaschutzkonzepts für den Landkreis Kronach zu arbeiten “, erklärt Klimaschutzmanagerin Nicole Eger.

Bevölkerung wird eingebunden

Besonders wichtig bei der Erstellung von Klimaschutzkonzepten ist, dass auch die lokale Bevölkerung zu Wort kommt. Gerade die Partizipation wird allerdings durch die Corona-Pandemie erschwert. Persönliche Treffen und Veranstaltungen konnten nicht einfach so durchgeführt werden, so dass einige Zusammenkünfte online stattfanden. Aber trotz Corona wird das Projekt weiter vorangetrieben. Beispielsweise wurde ein beratendes Begleitgremium ins Leben gerufen, das sich aus den verschiedensten klimaschutzrelevanten Akteursgruppen zusammensetzt und dem der Landrat vorsteht. Vertreten sind dabei beispielsweise Akteure aus der kommunalen Verwaltung ebenso wie aus dem Bereich der Wissenschaft oder lokale Kompetenzträger. Sie sollen in den Dialog kommen und mit ihrem Fachwissen zum Konzept beitragen.

Öffentliche Online-Klimaschutzbefragung

Im Rahmen der Konzepterstellung werden außerdem verschiedene Fachworkshops zu klimaschutzrelevanten Themen organisiert. Der erste Workshop zum Thema „Klimaschutz in Kommunen“ hat bereits im Juli 2021 stattgefunden. Diskutiert wurden vor allem die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Erzeugung erneuerbarer Energien in Kommunen. In einem zweiten Workshop, der im Januar 2022 online stattfand, beschäftigten sich die Teilnehmer mit dem Thema „ Holzbau und regionale Wertschöpfungsketten“. Diskutiert wurden vor allem Chancen und Herausforderungen im Landkreis Kronach. Der Landkreis hat sich diesbezüglich bereits auf den Weg gemacht, bei eigenen Baumaßnahmen künftig verstärkt auf den Wertstoff Holz zu setzen.

Wie Nicole Eger verdeutlicht, wurden zudem bereits eine Projekthomepage erstellt und eine öffentliche Online-Klimaschutzbefragung mit über 300 Teilnehmern durchgeführt. 82 Prozent der Befragten gaben dabei an, dass sie es für wichtig beziehungsweise für sehr wichtig erachten, dass sich der Landkreis Kronach verstärkt und langfristig für den Klimaschutz engagiert.

„Das müssen wir in der Kreispolitik als Auftrag verstehen, den eingeschlagenen Weg unter Abwägung aller Interessen behutsam, aber auch mit Nachdruck fortzusetzen“, betont Landrat Löffler. red