Kostenexplosion lässt den Traum vom Naturbad-Pavillon platzen
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Pressig, Mittwoch, 16. März 2022
Der Marktgemeinderat Pressig muss in der Bau- und Umweltausschusssitzung am Dienstag wegen der Kostenexplosion für das Projekt „Pavillon mit Umkleidek...
Der Marktgemeinderat Pressig muss in der Bau- und Umweltausschusssitzung am Dienstag wegen der Kostenexplosion für das Projekt „Pavillon mit Umkleidekabinen, Duschen und WC-Anlagen am Naturerlebnisbad in Rothenkirchen“ buchstäblich die Segel streichen.
Überraschung und große Enttäuschung machten sich bei der Submission am 2. März breit. So informierte Bürgermeister Stefan Heinlein ( CSU ), dass man für die Rohbauarbeiten 15 Firmen um Angebote gebeten hatte, aber nur drei Firmen ein Angebot abgaben. Obwohl man im Vorfeld schon einen großen Ausführungszeitraum angesetzt hatte, um niemanden von vornherein unter Druck zu setzen, waren die Angebotsergebnisse niederschmetternd.
Der Kostenschätzung von rund 31 000 Euro stand das wirtschaftlich günstigste Angebot mit rund 55 000 Euro gegenüber, was einer Kostenerhöhung von circa 78 Prozent entspricht. So sah sich das Gremium gezwungen, die Ausschreibung aufzuheben. Außerdem handelt es sich um eine Maßnahme der Förderoffensive Nordostbayern. Für Mehrausgaben stehen keine weiteren Fördermittel zur Verfügung.
In Abstimmung mit der Regierung werden seitens der Verwaltung nun Alternativen überprüft und das weitere Vorgehen abgestimmt, so die einstimmige Beschlussfassung des Gremiums.
Zur Aufhebung der Ausschreibung kam es auch bei den Holzbau-, Klempner- und Dachdeckerarbeiten am gleichen Projekt. Es wurden hier 25 Firmen um Angebote gebeten und nur ein Angebot flatterte herein. Dieses lag mit rund 75 000 Euro um knapp 163 Prozent über der Kostenschätzung, die mit 28 000 Euro veranschlagt war. Auch in diesem Falle rief die Kostenentwicklung nur Kopfschütteln hervor. Und auch hier konnte nur die Aufhebung der Ausschreibung die Konsequenz sein.
„Nicht leistbares Projekt“
Dritter Bürgermeister Klaus Dressel ( CSU ) fasste zusammen, dass dieses Projekt, welches keine Pflichtaufgabe sei, unter diesen Voraussetzungen für die Gemeinde nicht leistbar ist.