Gewerkschaft schlägt „Küchenalarm“
Autor: Redaktion
Kronach, Montag, 04. Sept. 2023
Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter: Ob Restaurant, Gaststätte oder Biergarten, in der Gastronomie im Kreis Kronach gehören „neue...
Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter: Ob Restaurant , Gaststätte oder Biergarten , in der Gastronomie im Kreis Kronach gehören „neue Öffnungszeiten“ zum Alltag. „Immer häufiger stehen Gäste vor verschlossenen Türen. Wer zum Essen rausfährt oder etwas trinken möchte, sollte sich besser vorher im Internet oder per Anruf erkundigen, ob das Lokal auch offen hat. Und vor allem, wie lange es warme Küche gibt“, rät Michael Grundl von der Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Viele Gaststätten und Restaurants hätten bereits einen zusätzlichen Ruhetag eingelegt. „Einige Häuser streichen den Mittagstisch komplett. Und oft schließt die Küche abends deutlich früher. Der Trend ist klar: Die Gastronomie kocht und bedient nur noch auf Sparflamme“, sagt Grundl. Der Geschäftsführer der NGG Oberfranken schlägt „Küchenalarm“ für die Gastroszene. Der Grund liege auf der Hand: „Zu wenig Personal. Hotels, Restaurants , Gaststätten , Biergärten , Cafés, Caterings ... – fast alle suchen händeringend Unterstützung“, so Grundl.
17 offene Stellen im Landkreis
Allein für den Kreis Kronach hat die Bundesagentur für Arbeit in der Hotellerie und Gastronomie aktuell 17 offene Stellen registriert. „Wer in der Küche klarkommt, kann sofort anfangen: Zehn unbesetzte Jobs warten auf einen Küchenprofi.“ Aber auch um den Nachwuchs macht sich das Gastgewerbe Sorgen: 18 Ausbildungsplätze sind immer noch frei. Für die Azubi-Suche läuft der Countdown. „Es sieht nicht gut aus. Denn eigentlich müssten die Verträge für das neue Ausbildungsjahr schon längst abgeschlossen sein“, sagt der NGG-Geschäftsführer.
In der Gastrobranche müsse sich einiges ändern, fährt er fort: „Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sind der Schlüssel für mehr Personal.“ Konkret peilt er dabei für die Zukunft einen „Gastro-Startlohn“ von 3000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeitjob weiterarbeiten.
„Das muss die Branche hinbekommen. Denn wer seine Ausbildung in der Küche, im Service oder im Hotel abgeschlossen hat, braucht eine klare Perspektive. Egal, wo eine Köchin, ein Kellner oder eine Hotelfachfrau hingeht.“ red