Badsanierung teurer als geplant
Autor: Heike Schülein
Teuschnitz, Dienstag, 11. Mai 2021
In seiner Sitzung vom Dienstagvormittag brachte der Schulverband Teuschnitz den Haushalt 2021 unter Dach und Fach. Bei der Sanierung des Schulschwimmbads musste man Geld nachlegen.
Teuschnitz — Schulverbandsvorsitzender Frank Jakob (FW) informierte über Kostenmehrungen bei der Sanierung des Schulschwimmbades. Als man im Februar 2019 den Förderantrag auf KIP-S eingereicht habe, ging man von reinen Baukosten von knapp über 1,8 Millionen Euro aus. „Im Zuge der Baumaßnahmen ergaben sich zusätzliche Arbeiten, die nicht vorgesehen waren“, bedauerte er. Hierzu zählten Maßnahmen im Kernbereich Schwimmbad, also des Beckens mit Umgriff.
„Ein Brachialeingriff“
Beim Verlegen der Sanitärleitungen für die Schwimmbadwand sowie der Umkleiden seien draußen schon die ersten Fliesen heruntergefallen. Somit musste man auch die Schwimmhalle angehen und die Wand komplett neu machen. Die alten Fliesen mussten runter; neue wurden angebracht – nunmehr aber nicht mehr auf ganzer Höhe, sondern nur noch bis Spritzwasser-Höhe. Im Fußboden mussten aus hygienischen Gründen neue Einläufe eingebracht bzw. das Bodengefälle geändert werden. „Ein Brachialeingriff“, so der Teuschnitzer Bürgermeister.
Für die Haustechnik der Decke waren neue Leitungen für die Be- und Entlüftung notwendig. Da sich durch die nunmehr auf der gegenüberliegen Seite befindliche Hausmeisterkabine tote Winkel im Blickfeld ergaben, bedurfte es neuer Kameras. Wegen Ausbesserungen musste die Betondecke abgenommen werden. Da das Schützen der vorhandenen Decke aufwendiger gekommen wäre, wurde von der Firma Mühlherr eine neue Decke angebracht. Im Becken wurden zwei zusätzliche Abläufe eingesetzt. Aufgrund von Fehlstellungen im Beton musste die Fa. Wich eine Auskleidung der Schwallwasserbehälter vornehmen.
Für die Umkleiden der Turnhalle wurde die ganze Haustechnik erneuert, nachdem die alten Leitungen marode waren. Für die ebenfalls marode Dachentwässerung mussten neue Rohre eingesetzt werden. „Die Dachentwässerung ist eine Daueraufgabe“, verdeutlichte der Vorsitzende. Im Bereich der neuen Aufsichtskabine wurden die in Mitleidenschaft gezogenen Fliesen entfernt. „Das macht das Kraut zwar auch nicht fett. Aber zehn kleine Rechnungen ergeben halt auch einen Brocken“, konstatierte er. Insgesamt liegt man mit den Kosten rund 280 000 Euro über der ursprünglichen Planung, obwohl man die Lösungen so klein wie möglich gehalten habe.
Am meisten Pech hatte man mit der Hallenbad-Baustelle, wo es aufgrund von Corona-Fällen bei mehreren Firmen dreimal zu Verzögerungen gekommen war. Aufgrund des strengen Winters konnte die Firma Mühlherr erst jetzt die Betonierung der Decke vornehmen. Zudem meldete die mit der Alu-Glas-Außenfassade beauftragte Metallbauer-Firma zwischenzeitlich Insolvenz an. „Das werden wir wohl neu ausschreiben müssen“, prognostizierte der Bürgermeister eine weitere Bauverzögerung von vier bis sechs Wochen. Ebenfalls wegen Corona-Fällen im Unternehmen verschob sich der ab dem 12. April vorgesehene Einbau der Wasseraufbereitungs-Technik. Dies soll nun in der nächsten Woche erfolgen.