Kreisräte stehen hinter Schlachthof
Autor: Werner Reißaus
Kulmbach, Freitag, 18. Februar 2022
Förderung Die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses kritisieren den Antrag von Oswald Greim (Die Linke) scharf - und lehnen ihn einstimmig ab.
Eigentlich ließ die Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Wirtschafts- und Kulturausschusses des Kreistags keine großen Diskussionen erwarten. Am Schluss setzte es jedoch deutliche Worte. Anlass war ein Antrag, den Kreisrat Oswald Greim (Die Linke) zwei Tage vor der Zusammenkunft und damit eigentlich zu spät eingereicht hatte. Greim hatte darin die Streichung der im Kreishaushalt eingestellten 65 000 Euro Förderung der städtischen Einrichtung - 35 000 Euro als Betriebszuschuss und weitere 30 000 Euro für die Ertüchtigung - gefordert. Unter anderem begründete er seinen Vorstoß damit, dass Fleischkonsum einen hohen CO 2 -Verbrauch verursache.
Die Mitglieder des Ausschusses lehnten diesen Antrag einstimmig ab. Greim selbst bekam zwar Rederecht, durfte aber, da er dem Gremium nicht angehört, nicht mit abstimmen.
Der Kulmbacher Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) warf Oswald Greim vor, sich im Vorfeld nicht richtig erkundigt zu haben. Der regionale Schlachthof steht in der kommunalen Hoheit der Stadt Kulmbach, die für die finanzielle Unterstützung des Landkreises dankbar sei. "Unser Schlachthof hat weit über den Landkreis Kulmbach hinaus eine große Bedeutung", sagte er. Man biete den Landwirten aus der Umgebung kurze Wege und spare damit im Gegenteil sogar CO 2 ein.
Auch für Landrat Klaus Peter Söllner (FW) hat der Kulmbacher Schlachthof als regionaler Betrieb seine Berechtigung. "Er hat bei den Landwirten, den Direktvermarktern und vielen Kunden einen hervorragenden Ruf. Wir werden die Stadt beim Betrieb des Schlachthofes auch weiterhin finanziell unterstützen, auch wenn es uns schwerfällt."
Grünen-Kreisrat Klaus Bartels verwies darauf, dass weniger Fleischkonsum zwar weniger CO 2 bedeute, aber der Schlachthof gerade für die Direktvermarkter wichtig sei.
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