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Kreisorchester Lichtenfels begeisterte mit seiner Vielseitigkeit 500 Zuhörer


Autor: Roland Dietz

Vierzehnheiligen, Montag, 19. November 2018

Premiere in der Basilika: Erstmals gab das Kreisorchester in der berühmten Wallfahrtskirche ein Konzert. Es war ein Wunsch, ja ein Traum des Dirigenten Christian Stenglein, dort ein Konzert zu spielen...
Das Kreisorchester Lichtenfels musizierte in der Basilika Vierzehnheiligen. Foto: Roland Dietz


Premiere in der Basilika: Erstmals gab das Kreisorchester in der berühmten Wallfahrtskirche ein Konzert. Es war ein Wunsch, ja ein Traum des Dirigenten Christian Stenglein, dort ein Konzert zu spielen.

6,8 Sekunden dauert der Nachhall eines Schlages der Trommel im großen Gotteshaus. "Bei dieser außergewöhnlichen Akustik ist es wichtig, den Klang und das Können der Musiker, den Ort des Konzertes und die Erwartungen des Publikums zu vereinen", sagte Christian Stenglein kürzlich. Und dies gelang ihm mit seinen über 80 Musikern auf bewundernswerte Art und Weise. Die Novemberstimmung, in der der Sonnenuntergang die Säulen der Basilika in eine atemberaubend rote Farbe getaucht hatte, tat das Übrige.

Christian Stenglein hatte dafür die richtigen Musikwerke ausgesucht. Bereits "Paradiso", ein Satz aus der Symphonie "The Divine Comedy" von Robert W. Smith, war ein Auftakt, der genau passte. Ruhig beginnend mit leisen Glockengeräuschen, von wunderschönen Hörnerklängen überstrahlt, mit gesungenen Tonakkorden und einem fantastischen Fundament der Tuben entwickelte das Orchester die Komposition zu einem fulminanten Klangbild im finalen Teil. Die Solostimmen malten eine paradiesische musikalische Landschaft.

"Lied ohne Worte”

Das "Lied ohne Worte” hat Rolf Rudin 1997 als Zugabe eines von ihm selbst dirigierten Konzerts komponiert. Es versteht sich als kleines Stück in "romantischem Klanggewand". Leise, mit sehr viel Feingefühl bewegten die einzelnen Register das Werk in Piano und Forte abwechselnd in ein rundes Finale."Dum spiro spero" von Cris Pilsner passte wie gemalt ins Programm. "Solange ich atme, hoffe ich" - dieser schöne Satz trifft auch voll und ganz auf das Orchester zu, denn ohne die fließende Luft würden die Instrumente nicht klingen. In schönen Klangpassagen trugen die solistischen Klarinetten das Stück auf einen herrlichen Choralteil, zu dem die Musiker sich singend in die Hörnerklänge einfügten. Weiche Melodienbögen ließen die Musik in den Schluss hineingleiten. Sakrale Tonkunst bot das Orchester mit einer der sicher bekanntesten Melodien der Kirchenmusik. Wie eine große Hymne wirkte diese Komposition von Cesar Franck. Das großartige Klangvolumen des Orchesters erreichte auch den hinteren Teil des Kirchenschiffes. Der Beifall der über 500 Besucher zeigte, dass sie ein Konzert auf hohem Niveau erlebt hatten. Mit der Zugabe des Chorals aus dem Zapfenstreich "Ich bete an die Macht der Liebe" zog das Orchester einen fulminanten Schlussstrich. rdi