Kreis-Klimaziel in weiter Ferne
Autor: Andreas Dorsch
, Montag, 17. Dezember 2018
In Erlangen-Höchstadt ließ sich der CO2-Ausstoß in den vergangenen acht Jahren nicht verringern.
Andreas Dorsch Ganz Deutschland hinkt den Zielen des Pariser Klimaabkommens weit hinterher, warum sollte es da im Landkreis anders sein. Wo steht Erlangen-Höchstadt in Sachen Klimaschutz jetzt gerade?, wollte Grünen-Kreisrat Manfred Bachmayer in der jüngsten Kreisausschusssitzung wissen, in der das Thema Klimaschutzmanagement auf der Tagesordnung stand .
Die Antwort von Landkreis-Klimaschutzbeauftragtem Simon Rebitzer war ernüchternd: "In den vergangenen acht Jahren gab es im Landkreis Erlangen-Höchstadt keine Reduktion von CO2 -Emissionen."
Dabei hatte der Kreistag im Jahr 2012 das "integrierte Klimaschutzkonzept für den Kreis und seine Gemeinden" beschlossen. Ziel war es, die CO2-Emissionen im Kreis bis 2030 um 55 Prozent zu senken.
Von einer Reduktion des Schadstoffausstoßes ist bisher aber noch nichts festzustellen. Klimaschutzbeauftragter Rebitzer nannte dafür auch die Gründe. So verzeichne der Landkreis weiterhin einen regen Zuzug von Neubürgern. Damit steige die Zahl der Wohnungen und auch die der Autos.
Zudem hat deren Dichte in den letzten Jahren auch noch zugenommen. Von 500 Fahrzeugen pro 1000 Einwohner im Landkreis stieg diese Zahl auf inzwischen 600. Dazu kommt noch, dass diese Fahrzeuge auch immer größer werden. Ein Drittel seien inzwischen so genannte SUVs.
Ein weiterer großer Bereich, in dem man keine großen Einsparungen habe, sind laut Rebitzer die Heizungen in den Wohnhäusern. "60 Prozent der Heizungen im Landkreis sind 20 Jahre und älter", sagte der Klimaschutzbeauftragte. Viele davon werden mit Öl betrieben. Wenn die aus Altersschwäche ihren Dienst versagen, komme meist der alte Kessel raus und ein neuer rein. Der verbrauche dann zwar weniger Öl, produziere aber immer noch CO2. Da wirke es sich in der Bilanz auch kaum aus, dass sich die Photovoltaikanlagen im Landkreis seit 2010 verdoppelt haben.
Die Klimaschutz-Mitarbeiter des Landratsamt s beraten zwar, haben es aber im privaten Bereich oft schwieriger als bei Gemeinden. Die Kommunen bringen ihre Gebäude auf Vordermann, aber die Geschwindigkeit könnte höher sein, sagte Rebitzer im Gespräch mit dem FT.