Kreativität ist gefragt
Autor: Klaus-Peter Wulf
Kupferberg, Freitag, 24. Januar 2020
Warum die Umsetzung eines Fuß- und Radwegs zwischen Kupferberg und Ludwigschorgast schwierig ist.
Ein Geh- und Radweg von Ludwigschorgast hinauf nach Kupferberg ist seit Jahrzehnten ein großer Wunsch, doch sind die schwierige Topografie, die Enge des Arnitztals und der starke Lastwagenverkehr auf der Bundesstraße 289 drei Faktoren, die nicht wegzudiskutieren sind. Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) hatte deshalb die Initiative ergriffen und alle Beteiligten zu einem Gespräch ins Kupferberger Rathaus eingeladen.
"Die B 289 von Ludwigschorgast herauf ist ein sehr schwieriges Terrain. Vor allem nachts ist der Weg direkt entlang der Bundesstraße lebensgefährlich", machte Bürgermeister Alfred Kolenda deutlich. Auch das Verkehrsaufkommen sei spürbar gestiegen, bei einer Sperrung der Autobahn sei die Verkehrsdichte oft sogar unzumutbar. Kolenda sprach von einem Unfallschwerpunkt, den selbst Wallfahrer nicht mehr nutzen dürften.
Das Stadtoberhaupt verdeutlichte, dass auch die ÖPNV-Anbindung sehr schlecht sei. Gerade mit Blick auf das Besucherbergwerk wäre eine Anbindung an das Radwegenetz wichtig.
Behörden sollen mit ins Boot
Emmi Zeulner sprach die derzeit guten Fördermittel des Freistaats Bayern an. Sie regte Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Staatlichen Bauamt an. "Und mit dem Bergamt", ergänzte der Betriebsleiter der Hartsteinwerke Schicker, Michael Weidemann, mit Blick auf den Steinbruch.
"Das Thema ist mir seit vielen Jahren bekannt, doch die Topografie sei sehr schwierig", sagte Bauoberrat Siegfried Beck. Für einen Radweg wäre ein 14 Meter breiter Anbau an die Bundesstraße erforderlich, "dann wäre die Arnitz weg", gab er zu bedenken. Und ein reiner Wallfahrerweg entlang der Arnitz sei ein schwieriges Unterfangen und ein Eingriff in die Landschaft.
"Alle wollen Sicherheit, wir vom Straßenbauamt auch", machte Beck deutlich. Er sah keine Lösungen "von heute auf morgen", zumal der Ablauf des Oberflächenwassers immer gewährleistet bleiben müsse. Beck schlug einen Weg "abseits von technischen Regelwerken" vor. Da müssten die beiden Kommunen Ludwigschorgast und Kupferberg Kreativität walten lassen. "Die Sache brennt auf den Nägeln", sagte Zeulner. In Abstimmung mit den Fachbehörden müssten die Eingriffen so gering wie möglich und nötig gestaltet werden. Man müsse sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen, alle Beteiligten sollten sich nochmals ernsthaft Gedanken machen.