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Kreative Lösungen gegen die Einsamkeit


Autor: Redaktion

Etzelskirchen, Freitag, 24. April 2020

Täglich wurde im BRK-Heim "Wohnen und Leben Etzelskirchen" gesungen. Sei es auf den Wohnbereichen oder im Kaffee zusammen mit Angehörigen und Besuchern. Doch seit Mitte März ist alles anders. In Zeite...
Die Mitarbeiter der sozialen Betreuung bringen den Bewohnern an jedem Mittwochnachmittag ein Ständchen, und oft wird aus den Fenstern kräftig mitgesungen. Foto: privat


Täglich wurde im BRK-Heim "Wohnen und Leben Etzelskirchen" gesungen. Sei es auf den Wohnbereichen oder im Kaffee zusammen mit Angehörigen und Besuchern. Doch seit Mitte März ist alles anders. In Zeiten von Corona sind gemeinsame Aktivitäten zum Schutz der Bewohner untersagt.

Deswegen haben sich die Mitarbeiter der Sozialen Betreuung eine Alternative überlegt, heißt es in einem Pressebericht der Einrichtung. Immer Mittwochnachmittag singen sie ein Ständchen an mehreren Stellen im Außenbereich des Altenheims, teils mit Gitarren- oder Trompetenklängen, und manchmal begleitet der Koch Mario Brauns die Aktion mit seinem Akkordeon. Da öffnen sich die Fenster und von den Balkonen wird kräftig mitgesungen. "Lustig ist das Zigeunerleben", "Marina", "Mendocino" oder "Wenn alle Brünnlein fließen" sind altbekannte Lieder, die Erinnerungen wecken und beim Volkslied "Die Gedanken sind frei" ist so mancher besonders berührt. Die Botschaft lautet: "Gemeinsam schaffen wir es durch diese schwierige Zeit."

Angehörige drehen Videos

Dazu gehört auch eine weitere Aktion des BRK: Da persönliche Besuche der Bewohner zurzeit nicht möglich sind, können die Angehörigen Videobotschaften aufnehmen und an das Altenheim senden. Die Mitarbeiter der sozialen Betreuung sorgen dann dafür, dass dem jeweiligen, meist auch mit den modernen Medien nicht vertrauten Bewohner, das Video vorgespielt wird. Hierfür stellt das "Rote Kreuz" Tablets zur Verfügung.

So habe der Heimbewohner einmal mehr die Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Durch das Wohnen im Heim seien die Senioren sowieso umsorgt vom Pflege- und Reinigungspersonal, und Einzelbetreuungen durch das Ergo-Team fänden auch statt. Somit seien die Bewohner trotz des Besuchsverbots nicht so einsam wie manche Senioren, die alleine in einer Wohnung leben und die Besorgungen vor die Türe gestellt bekommen.

Auch die Telekom beteiligt sich mit einer Aktion. Sie stellt 10 000 Smartphones für einen symbolischen Preis von je einem Euro für ältere Menschen in Alten- und Pflegeheimen zur Verfügung, damit diese den Kontakt mit ihren Familien pflegen können. Auch das BRK-Altenheim in Etzelskirchen hat drei Smartphones erhalten. red