Krasnogorsk ist eine Reise wert
Autor: Johanna Blum
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 25. Juni 2019
Auf Einladung des Freundeskreises Krasnogorsk machten sich zusammen mit Sibylle Menzel, der Vorsitzenden, zehn Höchstadter für eine Woche auf die Reise nach Krasnogorsk in die russische Partnerstadt v...
Auf Einladung des Freundeskreises Krasnogorsk machten sich zusammen mit Sibylle Menzel, der Vorsitzenden, zehn Höchstadter für eine Woche auf die Reise nach Krasnogorsk in die russische Partnerstadt von Höchstadt. Nina Dyschel und Elena Dildina vom dortigen Freundeskreis empfingen die Gäste. Beide hatten das Besuchsprogramm bestens organisiert und betreuten die Besucher. Diesmal waren alle in Familien untergebracht und jeder war überrascht, wie gut er oder sie mit der Gastfamilie harmonierte. Sicher lag es auch daran, dass die Höchstadter schon im Vorfeld kurze Vorstellungsmails mit Vorlieben usw. nach Krasnogorsk geschickt hatten.
Die russische Gastfreundschaft war wie immer überwältigend, berichteten alle Teilnehmer begeistert. "Es war aber auch wirklich eine harmonische Gruppe", betonte Sibylle Menzel, deren Aufgabe es nicht nur war, die Gruppe zu begleiten. Sie, als einzige der russischen Sprache mächtig, durfte natürlich immer übersetzen.
Am Montag, dem ersten Tag, stand der Besuch des privaten Museums der "Metallkünste Russlands" auf dem Programm. Neben reichlich "Kunst für den Vorgarten", so Eberhard Ranger, gab es aber auch Anspruchsvolleres. Mit Klaus Strienz war Menzel im Quantorium, einer außerschulischen Bildungseinrichtung mit dem Ziel, Kinder im technischen Bereich zu fördern. Dort stehen 3-D-Drucker zur Verfügung und es werden Drohnen, Flugmodelle und mehr gebaut.
Deutsche singen russische Lieder
Im Kreml am Dienstag war es heiß und interessant. Am Mittwoch war Familientag angesagt und abends ein Opernbesuch. Einige Gäste hatten auch ihre Gastgeber dazu ins Bolschoj-Theater eingeladen. "Don Carlos" von Giuseppe Verdi begeisterte sogar die Nicht-Opern-Fans. Am Donnerstag ging es nach Neu-Jerusalem, einer renovierten wunderschönen Klosteranlage aus dem 17. Jahrhundert. Am Abend, dem "Abend der Begegnung", trafen sich Gastgeber und Gäste im Schachclub. Nach dem Essen wurde gemeinsam gesungen (natürlich russische Lieder, die Texte waren lautschriftlich vorbereitet), aber auch deutsche Lieder, und Andrej Tarasenko, der 2016 zu den jungen Rockmusikern beim Altstadtfest gehörte, begleitete mit der Gitarre.
Außerdem war ein Kunstprojekt vorbereitet worden. Vier gemischtnationale Gruppen zogen je ein Los - Realismus, Surrealismus, Pointilismus, Kubismus. Dann gab es eine blau bemalte Leinwand mit Karpfenkontur, und jede Gruppe musste sich verständigen und im jeweiligen Stil den Karpfen gestalten. Es war sehr lustig, lebhaft und überraschend gut. Dabei zeigten sich bei allen Teilnehmern ungeahnte Fähigkeiten.
Am Freitag, dem einzigen Tag mit Regenschauern, besuchte die Gruppe die berühmte Tretjakov-Galerie, ein Museum für russische Kunst ab dem 15. Jahrhundert. Anschließend nahmen alle das Mittagessen im "Mu-Mu", einer Fastfoodkette mit russischer Küche, ein. Dann ging es zur Christus-Erlöser-Kathedrale, der Hauptkirche der russischen orthodoxen Kirche. Eine Rundfahrt auf der Moskwa rundete den Tag ab.