Kosten um bis zu siebzig Prozent reduziert
Autor: Pauline Lindner
Hausen, Dienstag, 31. Mai 2016
Mit dem Abwasser steht es in Hausen und Heroldsbach nicht zum Besten. Seit Jahren muss der gemeinsame Zweckverband 30 000 Euro zahlen, weil er Klärwerte nic...
Mit dem Abwasser steht es in Hausen und Heroldsbach nicht zum Besten. Seit Jahren muss der gemeinsame Zweckverband 30 000 Euro zahlen, weil er Klärwerte nicht einhält. Der Kernpunkt dabei sind nach der Fertigstellung der eigenen Schlammpressung Einträge in Fließgewässer, weil der Regenrückhalt in den einzelnen Ortsteilen nicht ausreichend ist.
Es gibt schon länger Pläne für Becken oder Stauraumkanäle, die sehr groß dimensioniert und teuer waren. Selbst Grundstücke wurden dafür schon erworben. Deshalb ließ der Abwasserzweckverband die Projekte durch ein Ingenieurbüro überrechnen. Zu seinem Vorteil. Zwar kostete die erneute Berechnung rund 30 000 Euro, dafür können aber die nötigen Bauwerke deutlich kleiner und damit kostengünstiger ausfallen.
"Die Überarbeitung war wichtig, die Kosten konnten bis zu 70 Prozent reduziert werden", fasste Heroldsbachs
Bürgermeister Edgar Büttner das Ergebnis zusammen. Auch müssten keine großen Betonbecken gebaut werden. In Oesdorf reiche eine Art Weiher, also ein Erdbecken. Die Kosten würden bei rund 350 000 Euro liegen. "Wir haben ein paar Tausender ausgegeben und Hunderttausende eingespart", so Büttner.
Alle zwei Jahre ein Becken
Jetzt will man die Projekte zügig angehen. Alle zwei Jahre soll eines der Regenrückhaltebecken entstehen, bis 2022 alle drei (Poppendorf, Oesdorf und Wimmelbach). Begonnen wird in Poppendorf. Anstelle der ursprünglichen 400 Kubikmeter sind nun nur noch 180 nötig. Das kostet gut 200 000 Euro. Wenn der Verband Glück hat, werden ihm sogar gezahlte "Strafen" als Zuschuss zurückerstattet.
Eine zweite Stufe soll noch dazukommen: Die Gewässer dritter Ordnung, Hirtenbach und Reglitz, sollen "vernünftig gestaltet" werden, damit ihre Gewässerstruktur nicht durch den plötzlichen Eintrag von Schmutzfracht beeinträchtigt wird, wenn die Entwässerungsanlagen überlastet sind.
Der Verwaltungshaushalt des Abwasserzweckverbands umfasst 450 000 Euro. Wegen der Schlammpressung und der Photovoltaikanlage steigt das Volumen des Vermögenshaushalt s auf 550 000 Euro. Refinanziert werden die Ausgaben durch Umlagen der Trägergemeinden.
Kämmerer Andreas Kremer meinte, dass mit der Photovoltaikanlage die Stromkosten der Kläranlage auf rund 70 000 Euro sinken. Die Kosten der Klärschlammentsorgung würden sich auf 50 000 Euro halbieren. Größte Investitionsposten sind die Klärschlammbehandlung für 40 000 Euro und die EDV-Erneuerung für 25 000 Euro.