Kooperationsvertrag für den Schulverbund "Mittelschule Kronach-Küps" unterzeichnet
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Dienstag, 17. April 2018
Veronika schadeck Am Dienstagvormittag wurde der Kooperationsvertrag für den Schulverbund "Mittelschule Kronach-Küps" im Rathaus unterzeichnet. Mit diesem Vertrag wollen die beiden Schulstandorte Kron...
Veronika schadeck
Am Dienstagvormittag wurde der Kooperationsvertrag für den Schulverbund "Mittelschule Kronach-Küps" im Rathaus unterzeichnet. Mit diesem Vertrag wollen die beiden Schulstandorte Kronach und Küps ihre Bildungseinrichtungen auf Augenhöhe zukunftsfit machen.
Es sollen den Kindern bestmögliche Bildungsmöglichkeiten angeboten werden. Zudem soll ein regelmäßiger Informationsaustausch stattfinden. Weiterhin versprechen sich Kronach und Wilhelmsthal, die beide den Schulverband Kronach III bilden, finanzielle Vorteile. Die Vertragsparteien sind weiterhin der Schulverband Oberes Rodachtal, der Markt Küps und die Gemeinde Weißenbrunn.
Bereits im Mai 2010 wurden für die damaligen Hauptschulen Küps, Oberes Rodachtal und der Gottfried-Neukam-Hauptschule die Voraussetzungen für die Weiterentwicklung der Mittelschulen in einem Kooperationsvertrag für einen Schulverbund geschaffen.
Dieser Vertrag wurde Mitte letzten Jahres gekündigt. Der Grund lag im demografischen Wandel, dem veränderten Übertrittsverhalten in weiterführenden Schulen. Hinzu kommt, dass die Mittelschule Oberes Rodachtal aktuell keine Klassen mehr führt. Die Schüler aus diesen Gemeinden werden in Kronach "beschult". Aber auch aus den umliegenden Ortschaften wie Küps und Weißenbrunn zieht es Schüler nach Kronach. Zwar bezahlten diese Gemeinden einen Gastschulbeitrag, doch lag dieser mit 300 Euro weit unter dem Beitrag, der im Schulfinanzierungsgesetz vorgesehen ist (1500 Euro).
Im Rahmen des neuen Kooperationsvertrags wurde unter anderem festgelegt, dass der Mittlere-Reife-Zug an der Gottfried-Neukam-Mittelschule und die Ganztags-M-Klassen in Küps angeboten werden. Die Bildungsangebote wie beispielsweise Vorbereitungsklassen, Inklusion sollen zwischen den Schulleitungen und mit der Verbundversammlung abgestimmt werden. Die Zuordnung der berufsorientierten Zweige Wirtschaft, Technik, Soziales soll jährlich von den Schulleitungen neu getroffen werden.
Durch den neuen Kooperationsvertrag wird allerdings die Freiheit der Schulwahl innerhalb des Verbundes beschränkt. Das bedeutet, dass alle Schüler - sofern keine zwingenden persönlichen Gründe vorhanden sind, grundsätzlich am Schulort ihres Schulsprengels beschult werden. Ein Wechsel, beispielsweise von Küps nach Kronach oder umgekehrt, bedarf unter anderem die Zustimmung der Schulleitungen.
Rund 60 Schüler aus Küps und Weißenbrunn werden derzeit in Kronach beschult, hieß es. Durch die neue Regelung sollen nun die Zahl der Gastschüler innerhalb des Verbundes reduziert werden.
Jörg Schnappauf von der Stadtverwaltung betonte, dass mit diesem Kooperationsvertrag die Schulen in Kronach und Küps gestärkt werden soll. "Es geht um das Wohl unserer Schüler!", ergänzte der Kronacher Bürgermeister, Wolfgang Beiergrößlein.
Sein Küpser Kollege, Bernd Rebhan, erinnerte an die vielen Gesprächen, die in den vergangenen acht Monaten mit dem Schulamt und der Regierung von Oberfranken geführt worden seien. Es ging darum, die Mittelschulen in Küps und Kronach gleichwertig zu sichern. "Das Problem sind fehlende Kinder", so der Weißenbrunner Bürgermeister Egon Hermann, der deshalb und auch wegen der Regelungen im vorhergehenden Kooperationsvertrag nun einen Handlungsbedarf sah. "Der neue Kooperationsvertrag ist gerechter!", ist die Bürgermeisterin aus Wilhelmsthal, Susanne Grebner überzeugt.
Sie freut sich, dass ihre Gemeinde als Mitglied des Schulverbands Kronach III neben der Kreisstadt finanziell nun entlastet wird. Denn beide Kommunen mussten zum Ausgleich der niedrigen Gastschulbeiträge einen erheblichen Beitrag leisten. Der neue Kooperationsvertrag gilt ab dem Schuljahr 2018/2019.