Konzerte in der Klosterkirche
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Münchaurach, Donnerstag, 13. April 2017
Alte und neue Musik erklingt an drei Abenden in Münchaurach.Ein Bamberger Chor macht den Auftakt. Ein Musikhaus liefert zum Abschluss einen Flügel an.
In der romanischen Klosterkirche findet zum neunten Mal das Festival "Münchauracher Klosterfrühling" mit drei Konzerten zwischen Ostern und Pfingsten statt. Auch heuer bietet der Klosterfrühling Münchaurach wieder ein interessantes Programm mit alter und neuer Musik, das Gerald Fink und Pfarrer Peter Söder sowie Bürgermeister Klaus Schumann bei einem Pressegespräch vorstellten.
Wie Gerald Fink erläuterte, ist der Ausgangspunkt für die Konzeption des Klosterfrühlings der Raum der ehemaligen Klosterkirche selbst. Die exemplarisch schöne Architektur einerseits und die Geschichtsträchtigkeit des Ortes andererseits finde in der Programmgestaltung der Konzerte daher besondere Berücksichtigung. Wie Gerald Fink erläuterte, wird die geschichtliche Dimension des Gebäudes und des darin gelebten Glaubens durch ein Repertoire "Alter und Neuer Musik" deutlich gemacht und durch Einbindung zeitgenössischer Musik in die Gegenwart gebracht.
Kompositionsauftrag
Konkret findet jährlich je ein Chor-, Solisten- und Ensemblekonzert statt, so dass immer ein eher kammermusikalischer Rahmen gewahrt bleibt. Ein besonderes Highlight ist auch heuer die Vergabe des Kompositionsauftrages des Landkreises Erlangen-Höchstadt und mit dem Rotary Club Herzogenaurach und dem Verein "Kultur Erlangen-Höchstadt e.V." tragen wieder zwei Hauptsponsoren sowie weitere Spender die Veranstaltungsreihe.Es sei schön zu sehen, dass sich eine Idee, die vor Jahren von Pfarrer Dieter Kuhn und dem immer noch für die Gesamtorganisation zuständigen Musiker Gerald Fink entwickelt wurde, über die Jahre gehalten hat und Musikliebhaber aus dem gesamten Landkreis und darüber hinaus anzieht. Mit diesen Worten freut sich Pfarrer Peter Söder, und Bürgermeister Klaus Schumann sieht das genauso. Auch Landrat Alexander Tritthart sieht den Grundgedanken des Vereins "Kultur Erlangen-Höchstadt e.V." bestätigt und unterstützt den Klosterfrühling wieder mit einer Welturaufführung von neuer Musik.
Chor und Cello
Den Auftakt der Dreierreihe zwischen Ostern und Pfingsten macht am Sonntag, 14. Mai, der "musica-viva-chor" aus Bamberg unter der Leitung von Ingrid Kasper. Unter dem Titel "Liebe ist stark wie der Tod" präsentiert der Chor Motetten nach dem Hohen Lied von Duruflé, Neystedt und anderen. Der Chor gründete sich 1988 mit 40 ausgebildeten Sängerinnen und Sänger. Hauptanliegen des Chores ist es, vor allem die weniger bekannte Chormusik des 20. und 21. Jahrhunderts aufzuführen, ohne jedoch die Verbindung zur Tradition europäischer Chormusik aufzugeben.Der 21. Mai wird von Christoph Heinlein als Cello-Solo-Recital bestritten. Unter dem Titel "Cello im Konzert - Freiheit!" gibt es Kompositionen von Bach, Prokofjew, Casals und Ligeti. Der Cellist begann schon im Alter von vier Jahren mit dem Violinspiel, zwei Jahre später kam er zum Cello. Bereits während der Schulzeit wurde er von Professor Annemarie Dengler-Speermann (Bartholdy-Quartett) an der Hochschule für Musik in Würzburg unterrichtet und beendete das Cellostudium 2012 mit der künstlerischen Diplomprüfung.
Den Abschluss bildet am 28. Mai ein Konzert mit dem Amerikaner Hans Martin Werner, der sich dem "virtuosen Pfeifen" verschrieben hat und damit internationale Erfolge feiert. Die Werke aus Klassik und Jazz werden mitgestaltet vom Pianisten Thomas Fink, der auch die diesjährige Uraufführung "Spring Flotter" komponiert hat.
Kunstpfeifer
"Für mich ist das Pfeifen nichts anderen als mein ureigenes Instrument, mit dem ich leidenschaftlich Musik mache - wie ein Geiger oder Oboist", sagt Werner über sich selbst. Hans Martin Werner, einer der weltweit wenigen - und dazu einer der besten Kunstpfeifer - studierte in Düsseldorf Violoncello und Orchesterdirigieren. Danach besuchte er die Chordirigentenklasse von Helmuth Rilling an der Staatlichen Hochschule für Musik in Frankfurt/Main und legte 1981 die Künstlerische Reifeprüfung im Dirigieren ab."Spring Flowers" heißt das Ergebnis des Kompositionsauftrages und vorgestellt vom bekannten Jazz-Pianisten Thomas Fink. Mit der Uraufführung "Spring Flowers" will Thomas Fink am Flügel den Frühling endgültig zum Erwachen bringen. Dazu wird das Musikhaus Thomann extra einen Flügel in der Klosterkirche aufstellen und der Pianist sieht dabei gedanklich die grüne Wiese am Hang von der Klosterkirche zu Aurach.
Alle Veranstaltungen beginnen um 17 Uhr und dauern eine gute Stunde. Karten sind bei "reservix" erhältlich. Nach dem Konzert stehen die Künstler für ein Gespräch zur Verfügung.