Konzertchor Coburg singt Verdis Requiem in der Heilig-Kreuz-Kirche
Autor: red
Coburg, Donnerstag, 02. Oktober 2014
Coburg — Mit einem anspruchsvollen Werk präsentiert sich der Konzertchor Coburg Sängerkranz am Sonntag (18 Uhr) in der Heilig-Kreuz-Kirche. Unter Leitung von Marius Popp erklingt d...
Coburg — Mit einem anspruchsvollen Werk präsentiert sich der Konzertchor Coburg Sängerkranz am Sonntag (18 Uhr) in der Heilig-Kreuz-Kirche. Unter Leitung von Marius Popp erklingt die "Messa da Requiem" von Giuseppe Verdi in einer kammermusikalischen Fassung. Der Berliner Chorleiter und Musikpädagoge Michael Betzner-Brandt hat dieses Requiem in einer ungewöhnlichen Fassung vorgelegt. Statt des von Verdi vorgesehenen großen Orchesters mit zahlreichen Blechbläsern musizieren in dieser Adaption Kontrabass, Horn und diverse Percussionsinstrumente gemeinsam mit einem Klavier.
Musikalisches Meisterwerk
Bereits im Alter von zehn Jahren zeigte sich Verdis musikalische Begabung, indem er die Dorforgel spielte. Vom Mailänder Konservatorium wird Verdi als Student abgewiesen. Auf Kosten des wohlhabenden Kaufmanns Barezzi nimmt er Privatunterricht.
Es folgt ein Vertrag als Maestro di Musica in Busetto. Anfangs blieben seine Opern erfolglos, was sich mit dem "Nabucco" ändern sollte. Heute ist sein Werk aus der Weltliteratur der Oper nicht mehr weg zu denken. Die Chormusik spielt in Verdis Schaffen nur eine Nebenrolle, wenngleich eine qualitativ wichtige. Wie in den Opern, steht auch in der "Messa da Requiem" die menschliche Stimme im Vordergrund, nicht das sinfonische Orchester.
Am 13. November 1868 starb Rossini in Paris. Verdi regte an, dass die besten Komponisten Italiens gemeinsam zum Gedächtnis des "Schwans von Pesaro" ein Requiem schreiben und dieses am Jahrestag von dessen Tod in Bologna aufführen lassen. Das Requiem ("Messa per Rossini") kam zwar zustande, die Aufführung aber wurde durch widrige Umstände vereitelt.
Als am 22.
Mai 1873 der Dichter Alessandro Manzoni starb, fasste Verdi den Plan, unter Verwendung seines für Rossini umgearbeiteten "Libera me" ein eigenes Requiem zu komponieren. Die Uraufführung fand schließlich am 22. Mai 1874 in Mailand statt.
Verdis Requiem ist nicht für die Liturgie, sondern für den Konzertsaal bestimmt. Er besitzt die dramatische Geschlossenheit und den musikalischen Rang seiner letzten Meisterwerke. Die opernhaften Elemente werden, so der Musikpublizist Alfred Beaujean, eingeschmolzen in den Strom emotionaler und geistiger Verkündigung.
Kulturbotschafter Coburgs
Der Konzertchor Coburg Sängerkranz gilt als einer der ältesten und traditionsreichsten Kulturträger der Stadt Coburg. Er wurde im Jahr 1843 durch den damaligen Stadtkantor Philipp Knauer gegründet.
Namhafte Dirigenten und Persönlichkeiten formten und prägten den Chor bis heute: Wilhelm Braun, Carl Türk, Wilhelm Weißenborn, Wilhelm Feyler, Hans Hein, Gerhard Deutschmann, Leopold Schindler.
Seit 2006 hat Marius Popp die künstlerische Leitung des traditionsreichen Chores inne und gab seitdem mit dem Sängerkranz in zahlreichen europäischen Kathedralen (zum Beispiel Notre Dame in Paris, San Marco in Venedig) als Kulturbotschafter Coburgs Konzerte. ct