Komisches Paket aus Strullendorf
Autor: Michael Memmel
Strullendorf, Mittwoch, 22. Februar 2017
Michael Memmel Fastnacht in Franken" ohne Oberfranken? Das geht doch nicht! War auch nicht so. Dafür haben in der vergangenen Woche zumindest Heißmann und R...
Michael Memmel
Fastnacht in Franken" ohne Oberfranken? Das geht doch nicht! War auch nicht so. Dafür haben in der vergangenen Woche zumindest Heißmann und Rassau bei der Kult-Veranstaltung in Veitshöchheim gesorgt. Nicht in ihrer Paraderolle als "Waltraud und Mariechen", sondern als lustige Postboten. Die beiden Komödianten aus Fürth marschierten durch die Zuschauer und verteilten Briefe und Päckchen. Auch für ihren mittelfränkischen Nachbarn Joachim Herrmann hatten sie etwas mitgebracht, um den Innenminister damit aufzuziehen, dass er Jahr für Jahr im selben schwarzen Cowboy-Outfit erscheint. "Ihn erkennt mer ned an der Wesd'n, sondern an die Mugg'n, die drum rumflieg'n", frotzelte Martin Rassau. Ein "Eilpaket", kündigte Volker Heißmann an, "aus einem Altersheim in Strullendorf"! Die Über-90-Jährigen hätten dort zusammengelegt, damit der Politiker im nächsten Jahr mal etwas anderes anziehen könne. Und damit präsentierte der Postbote eine Weste mit Leoparden-Muster: "Wenigsdens amol a and're Farb'."
Das Publikum klopfte sich auf die Schenkel, doch die Strullendorfer waren irritiert - wie aus dem Awo-Seniorenzentrum zu hören war. "Was hat denn dieser Gag mit uns zu tun?", fragte sich das dort beschäftigte Personal. Ist es eine Reminiszenz des komischen Duos an einen Auftritt in der Gemeinde vor vier Jahren? Oder sollte der Name Strullendorf in Zusammenhang mit einem Altersheim das Publikum an Inkontinenz denken lassen? Die Bewohner beteiligten sich an diesen Spekulationen erst gar nicht. Warum? Die Über-90-Jährigen ziehen zur Sendezeit der TV-Übertragung den Nachtschlaf jeder Narretei vor.