Königsmord im Schnelldurchgang
Autor: Sonja Adam
Sanspareil, Montag, 22. Juli 2019
Die Studiobühne Bayreuth spielt den Shakespeare-Klassiker "Macbeth" - und ist damit in 100 Minuten durch.
Die Studiobühne Bayreuth hat die Shakespeare-Tragödie "Macbeth" wieder in ihr Programm aufgenommen: Und zwar in einer Kurzversion. Nur 100 Minuten benötigt Birgit Franz, um die blutige Tragödie um den ehrbaren Feldherren "Macbeth" auf die Bühne zu bringen.
Macbeth ist ein treuer Diener des Königs. Er kämpft im Krieg Schottland gegen Norwegen - so weit die Ausgangsposition. Doch dann kommt die weltberühmte Shakespeare-Prophezeiung der "Weird Sisters". Shakespeare-Kenner interpretieren die "Weird Sisters" als übernatürliche oder einfach auch als eigenwillige, selbstbewusste und vielleicht unberechenbare Schwestern. Hexen vielleicht.
Doch in der Version der Studiobühne Bayreuth mutieren die "Weird Sisters" zu blinkenden roten Lichtern unter einer schwarzen Plane. Wabernd prophezeit diese übernatürliche Erscheinung Macbeth, dass er erst "Than von Cawdor", dann "König von Schottland" werden würde.
Die erste Prophezeiung erfüllt sich, plötzlich verändert sich Lady Macbeth: Sie denkt nur noch an die Macht, an den Aufstieg. Die Lady überredet ihren Mann, den König zu ermorden - und dieser gehorcht.
Der König stirbt, die Söhne des Königs fliehen. Doch Glück bringt all das Blut Macbeth nicht. Am Ende wird Lady Macbeth verrückt, sie bringt sich um.
Und Macduff, dessen Familie durch Macbeth abgeschlachtet wurde, vernichtet den machtgierigen Helden Macbeth.
In der Hauptrolle war Sigurd Sundby zu sehen. Doch mit seinem unverkennbaren Akzent blieb er zu sympathisch für den machtgierigen Macbeth.