Königsberg setzt auf Pappeln und Weiden
Autor: Gerold Snater
Königsberg in Bayern, Samstag, 02. Mai 2015
Königsberg — Die erste Kurzum-triebsplantage ist bei Königsberg angelegt worden. Sie soll den Brennstoff liefern für die Heizanlage für den Gebäudekomplex Hallenbad, Schule, Turnha...
Königsberg — Die erste Kurzum-triebsplantage ist bei Königsberg angelegt worden. Sie soll den Brennstoff liefern für die Heizanlage für den Gebäudekomplex Hallenbad, Schule, Turnhalle und Kindergarten.
In seiner Sitzung am 24. März hatte sich der Stadtrat von Königsberg von Franz Eder vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, der für den Wald der Stadt Königsberg die Revierleitung wahrnimmt, und von Stadtförster Clemens Beyer über die Wirtschaftlichkeit und die Anlage einer Kurzumtriebs-plantage (KUP) informieren lassen. Mit deren Ernteertrag kann die Hackschnitzelheizanlage im Hallenbad der Stadt beschickt werden.
Dieser Tage wurde mit der Anpflanzung auf zwei Hektar Fläche am "Sonnenbad" in Königsberg der Anfang gemacht. 10 000 Pappeln und 300 Weiden wurden dort gepflanzt.
Im Herbst kommen als Randbepflanzung noch 400 bis 500 Birken dazu, um Königsberg in Zukunft bei Festlichkeiten mit diesen "Schmuckbäumen" versorgen zu können.
Die Bepflanzung nahm die Firma "Wald 21" aus Uffenheim vor, deren Chef Wolfram Kudlich den Königsberger Bürgermeister Claus Bittenbrünn, der die Anpflanzung interessiert beobachtete, über den Pflanzvorgang und die Wirtschaftlichkeit informierte. So kann nach sieben Jahren die erste Ernte eingefahren werden. Insgesamt sind mehrere Ernten ohne Nachpflanzung möglich, denn bei einem Energiewald gilt: einmal pflanzen, mehrfach ernten. Der Energiezuwachs bei einer solchen Plantage beträgt pro Hektar und Jahr 4000 bis 7000 Liter Heizöl. Auf diese Weise trägt die Plantage zum Klimaschutz bei, da sie Öl und Gas ersetzt.
Positiv zu betrachten ist außerdem, dass die Anlage in 30 Jahren nur einmal gegen Unkraut gespritzt werden muss.
Das ist erst der Anfang
Mit der Anpflanzung wurde erst der Anfang gemacht. Wie Franz Eder in seiner Wirtschaftlichkeitsberechnung im März dargestellt hatte, wird die Bilanz immer besser, wenn weitere Anbauflächen dazu kommen, um dann jährlich ernten zu können. Aus dem Grund wird nach weiteren Flächen Ausschau gehalten, auf denen Kurzumtriebs-plantagen angelegt werden können, um die Hackschnitzelheizanlage gänzlich von Öl und Gas unabhängig zu machen. sn