Kochen für die Liebe
Autor: Gerda Völk
Bad Staffelstein, Sonntag, 14. Februar 2016
Im Amt für Landwirtschaft standen diesmal die Männer für ihre Frauen am Herd.
Schnippeln, rühren, abschmecken und genießen: Doch dieses Mal sind es nicht die Damen, die in der Lehrküche des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zum Kochlöffel greifen, sondern ihre Angetrauten und Partner. Da die Liebe bekanntlich auch durch den Magen geht, zauberten diesmal die Herren der Schöpfung ein Überraschungsmenü zum Valentinstag.
Der Kochabend mit Ernährungsfachfrau Angelika Herbst zählt zu den Veranstaltungen, die immer ausgebucht sind. "Wir könnten durchaus auch einen dritten Kurs anbieten", berichtet Herbst. Beide Kurse am Freitagabend und Samstagabend waren bis auf den letzten Platz besetzt.
Der Abend beginnt mit einem kleinen Stehempfang, einem Glas Sekt und einigen Häppchen. Dann teilen sich die Paare auf.
Während die Herren in die Küche gehen, widmen sich die Damen unter Anleitung von Fachberaterin Angelika Meindlschmidt dem Thema Farben.
Max Zeulner war bereits im letzten Jahr dabei. "Das hat uns so gut gefallen, dass wir auch heuer wieder daran teilnehmen wollten", berichtet der Hochstadter. In Vorbereitung auf den Kochabend hat Zeulner schon Mal das Menü aus dem letzten Jahr gekocht. Damals haben sie ihre Frauen mit Rouladen, Klößen und Wirsching verwöhnt.
Auch diesmal ist ein Drei-Gänge-Menü geplant. Die Vorspeise besteht aus einer Selleriecremesuppe mit Käse-Speck-Häubchen, gefolgt von gefüllten Hähnchenschnitzeln mit Gemüsenudeln und einem grünen Salat mit Kräutervinaigrette.
Zum Dessert gibt es Käsekuchen im Glas, garniert mit Mango und Himbeere.
Unter den Teilnehmern sind auch drei Paare aus Baden-Württemberg, die einmal im Jahr gemeinsam einen Kurzurlaub in Oberfranken verbringen. Die gebürtige Rossacherin Bianca Roß war es auch, die auf den Kochabend im Internet aufmerksam wurde. "Bianca hat dann darüber verfügt, dass der Kochkurs etwas für uns ist", erzählt Ehemann Michael Roß schmunzelnd. Der Ludwigsburger kocht gerne, genauso wie die beiden anderen Männer in der Runde. Auf eine Schürze verzichten sie. "Ich koche auch zuhause nicht mit Schürze", erklärt Markus Appenzeller.
Arbeit aufgeteilt
Zunächst geht es um die Zubereitung von Suppe und Nachspeise. Bei der Aufteilung der einzelnen Arbeitsschritte gibt es keine Probleme.
Während die einen das Gemüse für die Suppe kleinschneiden, zerbröseln ihre Kollegen die Löffelbiskuits, die als Basis für den Käsekuchen dienen. Beim Einschichten und Festdrücken der Brösel hat jeder seine eigene Technik. Erste Ergebnisse sind bald sichtbar. Danach geht es an das Hauptgericht. Ernährungsfachfrau Angelika Herbst erklärt, wie es geht. Zunächst wird der Ricotta mit Salz, Pfeffer, Paprika und kleingeschnittenem Basilikum verrührt. Mit dieser Masse werden die Hühnerbrüste gefüllt, angebraten und anschließend im Backofen fertig gegart. "Ein Drei-Gänge-Menü gibt es nicht oft", berichtet ein Teilnehmer. Schnitzel mit Pommes wäre vermutlich schneller fertig gewesen. Aber zum Valentinstag soll es schon etwas Besonderes sein. "Da wird mit viel Liebe und Geduld gekocht. Ich denke, dass dies die Damen auch zu schätzen wissen", ist sich Kursleiterin Angelika Herbst sicher.
Kurz nach 22 Uhr sind die meisten Küchenarbeiten erledigt. Während die einen sich noch um die Soße für die Salatbeilage kümmern, sind die anderen Männer schon mit dem Abwasch beschäftigt. "Wird das Essen ihren Frauen schmecken?" Davon sind alle überzeugt, wie eine kurze Nachfrage ergibt. Zwei Doppeltüren weiter sind auch die Frauen von den Kochkünsten ihrer Männer überzeugt. "Die haben sich bestimmt viel Mühe gegeben", erklärt eine Teilnehmerin. Gegen 22.30 Uhr steht dann die Suppe auf dem liebevoll mit Rosenblättern gedeckten Tisch.
Es ist eine fröhliche Runde, die gemeinsam das genießt, was gekocht wurde.
Es zeigt sich, dass Liebe durch den Magen geht und gutes Essen Balsam für die Seele ist. Ähnlich verhält es sich auch mit den Farben. "Eine Frau tut gut daran, wenn sie sich mit den Farben einkleidet, die zu ihrem Typ passen", erklärt Fachberaterin Angelika Meindlschmidt. Auch wenn dies von der Mode her oft nicht ganz einfach ist.