Klöppeln ist Meditation nach Strich und Faden
Autor: Michael Wunder
Nordhalben, Sonntag, 22. Sept. 2019
Die Designerin Steffi Schmat aus Schneeberg stellt derzeit ihre Werke im Klöppelmuseum in Nordhalben aus. Bei den meisten in den letzten 25 Jahren geschaffenen Stücken handelt es sich um die neue Tech...
Die Designerin Steffi Schmat aus Schneeberg stellt derzeit ihre Werke im Klöppelmuseum in Nordhalben aus.
Bei den meisten in den letzten 25 Jahren geschaffenen Stücken handelt es sich um die neue Technik Lutac. Wie die Künstlerin sagte, steht dabei die Technik und nicht das Material im Vordergrund. Sie sei trotzdem immer bemüht, viele Materialien reinzubekommen. Lutac sei eine der neuesten Klöppeltechniken. Über diese Technik gibt es dennoch kaum Schriftwerke. Das von der Erfinderin in einem Buch Festgehaltene sei ohne fremde Hilfe kaum erlernbar. Die Technik sei so schwierig, weil die "rechte" Seite (Sichtseite) bearbeitet und deshalb kein Fehler verziehen wird. Es gibt auch so gut wie niemanden, der diese Technik unterrichtet.
Seitens des Klöppelmuseums hat man deshalb an diesem Wochenende einen Kurs mit Steffi Schmat angeboten. Von den Kursteilnehmerinnen war zu erfahren, dass es sehr anstrengend, aber auch schön ist. Man überlegt deshalb, einen weiteren Kurs durchzuführen. Steffi Schmat hat mit der besonderen Technik vor rund 25 Jahren begonnen und fertigt in jedem Jahr ein besonderes Stück. Das historisch überlieferte Wissen der verschiedenen Spitzentechniken ist die Grundlage für ihre Klöppelarbeiten. Hauptberuflich betreibt die Künstlerin ein Klöppelgeschäft in Schneeberg, wo es eine große Auswahl an Klöppelbedarf gibt.
Nach Nordhalben gibt es auch über Klöppelmuseum-Leiterin Beate Agten, die zusammen mit Schmat studiert hat, enge Verbindungen. Sie war besonders erfreut, dass die erste Ausstellung dieser Art in Nordhalben stattfindet. Die Stücke befinden sich ansonsten in Schneeberg.
Zweiter Bürgermeister Ludwig Pötzinger zeigte sich erfreut, dass Künstler von außen kommen und eine andere Art der Kunst aufzeigen. Dadurch würde auch das in letzter Zeit geschädigte Erscheinungsbild der Nordhalbener Einrichtung wieder besser. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Museums bis zum 20. Oktober zu bestaunen. miw