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Kleines Baugebiet reift heran


Autor: Bernhard Panzer

Herzogenaurach, Dienstag, 17. Dezember 2019

An der Gleiwitzer Straße sollen Häuser für 14 Familien entstehen. Die Verwaltung kam den Anwohnern entgegen. Jetzt geht der Bebauungsplan in die öffentliche Auslegung. Auf einen Garagenhof wird verzichtet.
Der alte Apfelbaum trägt eine rote Markierung, er muss weg. Auf der Grünfläche jenseits des Wegs entsteht das kleine Baugebiet.


Bernhard Panzer Ein gutes Jahr ist ins Land gezogen, dass das geplante Baugebiet an der Gleiwitzer Straße jetzt einen Schritt weiter kommt. "Die technische Planung war nicht so einfach", sagte Bürgermeister German Hacker (SPD) in der Sitzung des Planungsausschusses am Montagabend. Die lange Zeit hat wohl auch die Skepsis der Anwohner etwas gedämpft, die nach der Vorstellung des Vorhabens im Oktober 2018 doch teils heftig protestiert hatten. Es sei ihnen versprochen worden, dass ihnen kein Baugebiet vor die Nase gesetzt würde, lautete damals die Kritik.

In der Zwischenzeit sind nun auch ein paar Änderungen durchgeführt worden. Die Zahl der Häuser wurde etwas verringert, jetzt sind noch 14 Wohneinheiten übrig geblieben, 16 waren geplant. Es sind vor allem Doppelhaushälften und zwei Einfamilienhäuser.

Kein reines Wohngebiet

Auf einen Garagenhof hinter dem Wendehammer ist verzichtet worden, wie die Leiterin des Planungsamts, Anja Wettstein, erläuterte. Man akzeptierte die Bedenken der Anwohner, dass das vermehrt für Lärm sorgen könnte. Außerdem wird auch die Grenze zur bestehenden Bebauung der Gleiwitzer Straße klar beibehalten. Ursprünglich hatte man Nebenanlagen außerhalb der Baugrenze für möglich erachtet.

Allerdings folgte man einer Anregung der Bürger nicht, die gerne ein reines Wohngebiet gehabt hätten. Die Verwaltung bleibt beim allgemeinen Wohngebiet, wie Wettstein erläuterte.

Nach der vorgezogenen Bürgerbeteiligung soll der Bebauungsplan nun in die öffentliche Auslegung gehen. Gegen zwei Stimmen der Grünen beschloss der Planungsausschuss eine entsprechende Empfehlung an den Stadtrat.

Ein Apfelbaum muss fallen

Retta Müller-Schimmel erläuterte, weshalb sie gegen den Bebauungsplan stimmte. Sie hätte lieber mehr Gestaltungsmöglichkeiten bei der Wahl der Häuser gesehen, also keine fest gezurrten Vorgaben in Richtung Doppelhaus oder Einfamilienhaus. Als Fan so genannter Tiny-Häuser hätte sie es den Bauherren auch ermöglichen wollen, erst klein zu bauen und dann zu erweitern - Stichwort Modulbauweise.

Statt des vorgesehenen Garagenhofs werden vier Stellplätze an der Obstbaumwiese an der Erschließungsstraße vorgesehen. Dafür muss ein alter knorriger Apfelbaum gefällt werden, der laut Umweltbeauftragter Monika Preinl aber ohnehin nicht zu retten gewesen wäre.

Eine gesunde Linde hingegen kann weiter leben - sie wird verpflanzt. Und am Eingang zum neuen Baugebiet stehen einige Hainbuchen, die dort wild gewachsen sind. Auch sie kommen weg. Eine stattliche Eiche, die dort auch steht, kann aber bleiben.