Kleiner Ausbau der Barockbrücke ist für 2017 beschlossene Sache
Autor: Günther Geiling
LKR Haßberge, Freitag, 09. Sept. 2016
Die schmale Barockbrücke von Frickendorf aus dem Jahr 1750 war oft Thema. Bei der Straßenbereisung standen die Kreisräte im Ausschuss für Bau und Verkehr wi...
Die schmale Barockbrücke von Frickendorf aus dem Jahr 1750 war oft Thema. Bei der Straßenbereisung standen die Kreisräte im Ausschuss für Bau und Verkehr wieder zwischen den Heiligen und überlegten, wie sie die Brücke für den Verkehr ertüchtigen sollten. Letztlich entschloss man sich für die Sanierung bis zu einer Belastung von zwölf Tonnen.
Die Brücke war einst eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen im Baunachgrund. Manche Kunstführer nennen die Baunachbrücke mit den vier Heiligenfiguren in einem Atemzug mit der Alten Mainbrücke in Würzburg.
1989 war sie letztmals renoviert worden. Längst handelte es sich aber bei den Fahrzeugen nicht mehr um Ochsenkarren oder Pferdegespanne, sondern um 40-Tonnen-Laster. Dem war die Brücke aus Räth-Sandstein nicht mehr gewachsen, weswegen man die Durchfahrt vor einigen Jahren auf Fahrzeuge mit höchstens 7,5 Tonnen beschränkte.
Seither wird über eine praktikable Sanierung nachgedacht.
"Es macht keinen Sinn, dass man mit jedem Fahrzeug und jedem Gerät über das denkmalgeschützte Bauwerk fahren kann. Auch Lkws können Frickendorf oder die Betriebe über die B 279 und einen kleinen Umweg sehr gut erreichen. Die Beschränkung auf eine bestimmte Achslast hat sich gut bewährt und auch gut eingependelt. Deswegen würden wir dies gerne so belassen", erklärte Alfons Schanz, Leiter der Kreis-Tiefbauverwaltung. Das Problem sind aber auch große Erntefahrzeuge. Die Brücke soll vor ihnen geschützt werden durch rechts und links je ein Bord mit natursteinfarbenem Beton. Der Nachteil des schlichteren Ausbaus: Es gibt kein Fördergeld.
Ausgebaut nach dem sogenannten Euro-code LM 1 (30-Tonnen-Klasse) seien, so Schanz, die Kosten immens (700 000 Euro bei 70 Prozent Förderung). Schanz schloss nicht aus, dass die tatsächlichen Kosten höher lägen. Absehbar ist für ihn, dass es bei schwereren Fahrzeugen trotzdem Beschädigungen der Brüstungen oder der filigranen Aufsätze und Heiligenfiguren gäbe.
Varianten wie eine Furt durch den Fluss oder eine Umgehung von Frickendorf sahen auch die Kreisräte als Verschwendung von Steuergeldern an.
Der Ausschuss stimmte deswegen dem Vorschlag der Tiefbauverwaltung zu: kleiner Ausbau für zwölf Tonnen, geschätzte 250 000 Euro Kosten. gg