Druckartikel: Kleine Wissenschaftler lassen sich bei ihren Experimenten von der Natur inspirieren

Kleine Wissenschaftler lassen sich bei ihren Experimenten von der Natur inspirieren


Autor: Sabine Weinbeer

Haßfurt, Samstag, 21. März 2015

von unserer Mitarbeiterin  Sabine Weinbeer Haßfurt — Klettverschlüsse, wasser- und schmutzabweisende Oberflächen, Reifenprofil: alles nur geklaut! Bionik nennt sich die Wissenschaf...
Beim ersten Versuch hat die Luftballon-Rakete nicht funktioniert. Johanna und Leon haben die Befestigung nachjustiert, jetzt läuft es.  Fotos: Weinbeer


von unserer Mitarbeiterin  Sabine Weinbeer

Haßfurt — Klettverschlüsse, wasser- und schmutzabweisende Oberflächen, Reifenprofil: alles nur geklaut! Bionik nennt sich die Wissenschaft, die Technologie aus biologischen Vorbildern entwickelt. Dieser Bionik sind derzeit auch die Haßfurter Grundschüler auf der Spur, denn die Grundschule wurde ausgewählt für ein Projekt mit dem Verein "Initiative junge Forscherinnen und Forscher" (IIF) der Uni Würzburg unter dem Motto "Bionik - die Natur macht's vor".
Ziel ist es, Kinder frühzeitig für die Naturwissenschaften zu interessieren. In der Bionik machen sich Naturwissenschaftler und Ingenieure Erkenntnisse aus der Natur zu Nutze, um moderne Technologie zu entwickeln. Schon Galileo Galilei hat seine Flugmaschine von den Vögeln abgeschaut. Wenn die Studenten aus Würzburg die Haßfurter Grundschulklassen besuchen, dann lassen die sich von der Bionik faszinieren.

Versuch und Irrtum

Unter dem Mikroskop schauen sich Marie und Arnis die Klette ganz genau an - und Johanna, Leon und Celine probieren die Luftballon-Rakete aus.
Das klappt natürlich nicht auf Anhieb und so lernen die Kinder, wie Forscher arbeiten, dass man durch Versuch und Irrtum lernt, dass Forschung oft viele Wiederholungen erfordert, die Dokumentation der Fehler und der Verbesserungen - und siehe da: Wenn er richtig befestigt und maximal aufgeblasen ist, saust der Luftballon, angetrieben von der entweichenden Luft an der Schnur entlang bis zum anderen Ende, an dem Luka steht. Seminarleiterin Pia Rückert wurde auf das Projekt aufmerksam, für das sich mittlerweile schon sehr viele Schulen angemeldet haben.
Alle Referendare des Seminars im Schulamtsbezirk Haßberge sind darin eingebunden und ebenso beeindruckt vom Forschergeist der Kinder wie Bürgermeister Günter Werner (WGH), der den teilnehmenden Klassen am Freitag einen Besuch abstattete. "Experimentieren ist für die Kinder etwas Tolles, es beflügelt die Neugier", so seine feste Überzeugung.
Das sieht auch Schulleiterin Gisela Schott so, schließlich ist die Grundschule Haßfurt schon lange im Mint-Projekt. Und die Kinder sind Feuer und Flamme. Viele Versuche brauchte es für die Papierflieger-Testreihe im Flur. "Die Kinder haben schnell gelernt, dass man genau und ausdauernd arbeiten muss, wenn man wissen will, warum etwas wie funktioniert", so Gisela Schott. Auch die Forschungsaufträge zwischen dem letzten und dem jetzt laufenden Schulbesuch der jungen Wissenschaftler wurden akribisch abgearbeitet.

Für die Zukunft begeistern

Saskia Horn und Shawn Kennedy vom Campus Hubland zeigten sich beeindruckt von den Grundschülern. Zur Initiative gehören neben den Schulbesuchen durch die jungen Wissenschaftler auch Lehrer-Fortbildungen und ein Schulwettbewerb.
Die IIF will mit ihrer Initiative Kinder für Zukunftstechnologien begeistern. Damit beginnt der Verein in Kindertagesstätten und der Grundschule, weitere Projekte gibt es aber auch für höhere Klassen.