Kleine Dorferneuerung kommt nur, wenn die Heinersreuther sie wollen
Autor: Sonny Adam
Presseck, Dienstag, 23. Februar 2016
Heinersreuth hat dringenden Sanierungsbedarf. Die Straßen sind in einem schlechten Zustand, müssten dringend instand gesetzt werden. Aus diesem Grund hat si...
Heinersreuth hat dringenden Sanierungsbedarf. Die Straßen sind in einem schlechten Zustand, müssten dringend instand gesetzt werden. Aus diesem Grund hat sich der Markt Presseck für das "kleine Dorferneuerungsprogramm" beworben. Doch die kleine Dorferneuerung kommt nur, wenn die Heinersreuther dies ausdrücklich wünschen.
"Es gäbe in Heinersreuth viel zu tun", erklärte Bürgermeister Siegfried Beyer (CSU) bei der jüngsten Gemeinderatssitzung. Aus diesem Grund hat sich der Markt Presseck für die sogenannte kleine Dorferneuerung beworben. Doch die Krux an dem Programm ist, dass die Straßenausbaubeitragssatzung, die Heinersreuth nun einmal hat, greifen würde. Im Klartext bedeutet dies: Die Bürger würden zur Kasse gebeten.
"Die Summen, die im Gespräch sind, sind nicht unerheblich. Aus diesem Grund möchten wir am Montag, 29.
Februar, um 19 Uhr im Heinersreuther Gasthaus zu einem Bürgergespräch einladen", erklärte der Pressecker Bürgermeister Siegfried Beyer. "Wir wollen die Bürger aufklären, konkrete Zahlen vorstellen, um Missverständnisse auszuräumen", so Beyer. Zu dem Infotermin kommt auch Lothar Winkler vom Amt für ländliche Entwicklung in Bamberg, der für die Koordination einer kleinen Dorferneuerung zuständig wäre.
Beyer stellte klar, dass die Meinung der Heinersreuther entscheiden werde. "Wir werden die kleine Dorferneuerung nur machen, wenn die Heinersreuther dahinter stehen", so der Pressecker Bürgermeister. Wenn die kleine Dorferneuerung nicht kommen würde, bestünde noch die Möglichkeit, sich für eine "große Dorferneuerung" zu bewerben. Solche Maßnahmen haben allerdings eine lange Vorlaufzeit. In den nächsten zehn Jahren ist nicht mit einem Beginn zu rechnen.
Doch bei der großen Dorferneuerung würde die Straßenausbaubeitragssatzung nicht greifen - die Bürger würden nicht beteiligt werden.
Ebenfalls um Förderungen ging es beim Kommunalinvestitionsprogramm - kurz KIP. Bürgermeister Siegfried Beyer (CSU) informierte die Räte darüber, dass eine energetische Sanierung des Schulgebäudes und des Pressecker Rathauses ins Auge gefasst worden seien. Bei einem Zusammentreffen mit dem Lenkungsausschuss im Landratsamt Kulmbach kam man allerdings überein, dass für den gesamten Landkreis Kulmbach nur eine Fördersumme von 8,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden wird. Deshalb sei die energetische Sanierung der Schule eine "Nummer zu groß" für die Förderung über das Kommunalinvestitionsprogramm.
Die energetische Sanierung der Schule würde voraussichtlich mindestens 800 000 Euro kosten.
"Aber die energetische Sanierung unseres Rathauses ist mit 425 000 Euro veranschlagt, wir haben gute Chancen, dass sie gefördert werden könnte", erklärte Bürgermeister Siegfried Beyer. Architekt Harald Schramm hat jetzt die Unterlagen für eine umfassende Rathaus-Sanierung ausgearbeitet und bei der Regierung von Oberfranken eingereicht. Die Sanierung soll eine Isolierung des Daches, ein Aufbringen von Isolierputz, den Austausch von Fenster, Türen und eine Erneuerung der Heizung beinhalten. Bei 90 Prozent Förderung, die Presseck in Aussicht gestellt werden würde, rechnet der Markt mit einer Eigenbeteiligung von 50 000 bis 60 000 Euro.
"Diese Summe müssen wir in den Haushalt einplanen", so Bürgermeister Siegfried Beyer.
Gerd Leinfelder (SPD) hatte kein Verständnis, dass die energetische Sanierung der Schule keinen Aussicht auf Erfolg hatte. "Die Schule ist jetzt schon zum zweiten Mal aus einem Investitionsförderprogramm rausgeflogen. Wir werden aber um die Erstellung eines Nutzungskonzeptes nicht umhin kommen - die Situation ist unbefriedigend", so Leinfelder.
Siegfried Beyer (CSU) betonte, dass man nun versuchen werde, die Schule über das FAG-Förderprogramm zu sanieren. "Wir könnten sicher leicht 20 000 Euro pro Jahr allein an Heizkosten einsparen", rechnet Beyer.