Kleidertauschparty als Signal gegen die Ausbeutung
Autor: Katharina Müller-Sanke
Thurnau, Montag, 20. Februar 2017
Katharina Müller-Sanke Neue Klamotten zu kaufen macht Spaß. Aber mit einem richtig guten Gewissen kann man das nicht dauernd machen, davon sind die Jugendli...
Katharina Müller-Sanke
Neue Klamotten zu kaufen macht Spaß. Aber mit einem richtig guten Gewissen kann man das nicht dauernd machen, davon sind die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Dekanat Thurnau überzeugt.
Mit ihrer jüngsten Aktion wollten sie auf die Missstände in der Textilindustrie aufmerksam machen. Die jungen Leute hatten deshalb eine Kleidertauschparty organisiert. Dabei konnte jeder, der Lust hatte, eigene Klamotten abgeben und dafür Kleidungsstücke von anderen mit nach Hause nehmen.
Ein Shoppingerlebnis, das nichts kostete und obendrein auch noch ein Signal senden sollte: gegen die Ausbeutung in der Textilherstellung.
Den Schrank ausgeräumt
Auch die 16-jährige Sarah Schilge hat mitgemacht. Sie hat ihren Schrank ausgeräumt und war ziemlich überrascht, was für ein Berg an Wäsche da zusammengekommen ist. "Ich habe 20 Teile gezählt, die ich zwar noch hatte, aber einfach nicht mehr anziehe," so die Schülerin. Die hat sie allesamt in den Thurnauer "Lichtblick" gebracht - und schnell einige Abnehmer gefunden. Und auch Sarah selbst ist nicht mit leeren Händen nach Hause gegangen. Sie hat zum Beispiel die Jacke von Christin Ströbel mitgenommen. Christin war neben Sarah eine der Organisatorinnen der Kleidertauschparty. Sie freute sich natürlich, dass die Jacke, die bei ihr nur noch im Schrank hing, jetzt wieder häufiger getragen wird. "Wir wollen mit der Aktion ein Zeichen gegen den übermäßigen Konsum setzen", so die Lehramtsstudentin.
"Ursprünglich war die Sache ganz klein geplant. Aber irgendwie haben wir dann gedacht: Lass es uns doch gleich größer machen", sagt sie.
Die Aktion war ein Erfolg. Vollgestopft mit Menschen war der "Lichtblick" zwar nicht, aber das war auch nicht das Ziel. Ein paar Dutzend junger Leute hatten durchaus den Weg ins Gemeindehaus gefunden. Und vielleicht wird die Aktion auch bald wiederholt.