Klassische Klänge in der "Liebelei"
Autor: Werner Reißaus
Marktschorgast, Dienstag, 13. Juni 2017
Das Ensemble "Amadeus" interpretierte in Marktschorgast Werke von verschiedenen Zeitgenossen Mozarts. Das Publikum war begeistert.
Nicht nur für Liebhaber der klassischen Musik war das Konzert in der Marktschorgaster "Liebelei" ein Genuss. Der Auftritt des Ensembles "Amadeus", das der CSU-Ortsverband bereits zum dritten Mal verpflichtet hatte, riss die Besucher zu wahren Jubelstürmen hin. Schade, dass einige Plätze in dem kleinen Park in der Ortsmitte leer blieben.
"Amadeus" trugen Musik aus Barock und Klassik von weniger bekannten Komponisten vor, die allesamt Zeitgenossen Mozarts waren. Auch Stücke von Johann Sebastian Bach standen auf dem anspruchsvollen Programm.
Das 1997 von Normann Kästner gegründete und etwa 40 Musiker starke Ensemble "Amadeus" ist im sächsischen Landkreis Zwickau zu Hause. Kästner hat eine Verbindung zu Marktschorgast: Die frühere CSU-Ortsvorsitzende Simone Metzner ging mit ihm zur Schule und hatte auch die Idee, das Orchester in der Marktgemeinde auftreten zu lassen. In der "Liebelei", die bei Einbruch der Dunkelheit auch in den drei Farben der Gemeinde - grün, rot und blau - wunderschön illuminiert wurde, gastierte Normann Kästner ("Ich weiß, dass Bayern die Vorstufe zum Paradies ist") mit 26 Männern und Frauen.
Der vermeintliche Mozart-Mörder
Los ging es mit kleinen Bläserserenaden von Antonio Salieri. Im Film "Amadeus" aus dem Jahr 1984 kommt Salieri, ein italienisch-österreichischer Komponist, Kapellmeister und Musikpädagoge, nicht sonderlich gut weg, denn noch heute haftet dem vermeintlichen Mozart-Mörder etwas Mysteriöses an, wie Kästner betonte. Weiter ging es mit einer Sinfonie mit zwei Sätzen von Carl Stamitz, der von Mozart wegen seiner Charaktereigenschaften sehr in Misskredit gebracht wurde. Vor der Pause schlug "Amadeus" einen Bogen nach Dresden. Der kunstsinnige Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen ("August der Starke") hatte sehr viel Wert auf höfisch repräsentative Musik gelegt und sich das eine Menge Geld kosten lassen. Musik für die Kirche und die Kammer des Königs war das "Concerto" vom Dresdner Kapellmeister Johann David Heinichens.
Nach der Pause ging es mit barocker Musik und mehreren Zugaben weiter.