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Klare Vorgaben für altes Götz-Gebäude


Autor: Rainer Lutz

Rödental, Dienstag, 26. Juli 2016

Ein Bebauungsplan soll die Möglichkeiten für eine Gewerbeansiedlung an der Gnaileser Straße regeln. Der Fritz-Anke-Kindergarten erweist sich als nicht sanierbar. Pläne für einen Neubau an der Martin-Luther-Straße stoßen offenbar auf Widerstand der Anlieger, weil alte Bäume fallen sollen.
In ähnlicher Höhe wie das vorhandene Gebäude, könnte ein Neubau wieder errichtet werden. Foto: Rainer Lutz


Seit Jahren steht das ehemalige Fabrikgebäude an der Gnaileser Straße leer. Pläne der benachbarten Firma Wöhner, dort ein neues Büro und Produktionsgebäude zu errichten, liegen auf Eis, seit die Wähler im Landkreis sich gegen eine Mitfinanzierung eines neuen Verkehrslandeplatzes entschieden haben. Nun hat der Stadtrat bei seiner Sitzung am Montag den Weg für eine künftige Gewerbeansiedlung an dieser Stelle zumindest grundsätzlich geebnet.
Einstimmig beschloss das Gremium die Aufstellung eines Bebauungsplanes "GE Gnaileser Straße". Dabei werden die Bestimmungen für ein Mischgebiet zu Grunde gelegt, wodurch eine mögliche Lärmbelästigung für die benachbarte Wohnbebauung begrenzt werden soll. Die Verwaltung hatte ein externes Büro damit beauftragt, zu ermitteln, welche baulichen Möglichkeiten sich im Rahmen der raumordnerischen Bestimmungen für das Gebiet maximal eröffnen.
Demnach könnte ein Gebäude mit unterschiedlich hohen Teilbereichen errichtet werden. Im hinteren Bereich wären drei Vollgeschosse mit einer Gesamthöhe von 11,5 Metern möglich. Zur Mönchrödener Straße hin wäre ein Gebäudeblock mit bis zu sieben Geschossen zulässig, der dann eine Höhe von 25,5 Metern erreichen würde. Die Dachneigung bliebe auf 20 Grad begrenzt, damit das Dach nicht zu hoch aufragt. Die Länge des Gebäudes darf bis zu 60 Meter betragen.
Je nach Art der Nutzung müsste ein möglicher Bauherr für eine entsprechende Zahl von Parkplätzen sorgen, die nach Zahl der Mitarbeiter und einem möglichen Kundenverkehr berechnet wird.
Der gesetzte Rahmen würde auch die Form der Bebauung zulassen, die einmal von der Firma Wöhner gedacht war, versicherte Bürgermeister Marco Steiner (FW).


Neuer Kindergarten geplant

Nach der Fertigstellung der Generalsanierung des Lienhard-Fuchs-Kindergartens bis September 2016 sieht der Bürgermeister die Stadt hinsichtlich der Betreuung in Kindertagesstätten "sehr gut aufgestellt". Sorge bereite aber noch der Zustand des Fritz-Anke-Kindergartens. Hier wurde in den letzten Jahren bereits mehrfach über Möglichkeiten einer Sanierung diskutiert. Nachdem diese mit der als notwendig erachteten Erweiterung um eine Krippengruppe am derzeitigen Standort nicht umsetzbar ist, wurde nach Grundstücken für einen Ersatzbau in der Nähe des bisherigen Standortes gesucht. Als geeignet wurde vom Planer eine zentral gelegene Fläche bei der Martin-Luther-Straße erachtet, wie die Verwaltung informiert. Der Vorentwurf fand demnach die Zustimmung des Stadtrates und wurde in der vergangenen Woche zeitgleich erstmals dem Team des Kindergartens und den Anliegern vorgestellt, um deren Anregungen frühzeitig berücksichtigen zu können, so Bürgermeister Marco Steiner. Das Team des Kindergartens habe sich sehr zufrieden mit der Planung gezeigt. Die erfolgten Rückmeldungen der Anlieger zum Standort generell, der Verkehrssituation sowie dem Erhalt oder Ausgleich von Grünflächen würden nun mit dem Planer besprochen. Über die Detailplanung muss am Ende der Stadtrat entscheiden.
Elmar Palauneck, Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtrat, befürchtet Widerstand gegen das Vorhaben bei den Anliegern, weil damit die parkartige Fläche zwischen der Wohnbebauung verloren geht und etliche stattliche Bäume gefällt werden müssen. Anwohner sammeln derzeit Unterschriften gegen das Vorhaben an diesem Ort und die Fällung des teilweise alten Baumbestandes.
Pallauneck reichte bei der Sitzung mehrere Anträge seiner Fraktion ein. Dabei geht es unter anderem um die Entwicklung der Schullandschaft. Palauneck möchte erreichen, dass die Verwaltung die Firma Baurconsult beauftragt, das Planungs- und Handlungskonzept "Schullandschaft" in Rödental zu bearbeiten. Die Planungen zur Schullandschaft sollen zurück gestellt und in die Planung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts einbezogen werden. So sollen Raumangebot und Entwicklung der Schülerzahlen aufeinander abgestimmt werden. In einem weiteren Antrag bittet die CSU-Fraktion die Verwaltung regelmäßig und zeitnah über Ansiedlungs- und Umsiedlungswünsche von Gewerbetreibenden im Stadtgebiet informiert zu werden. Ein dritter Antrag verlangt eine Überprüfung der kalkulatorischen Kosten für das Herbstfest der Stadt durch den Rechnungsprüfungsausschuss.
Marco Steiner verwies darauf, dass er nicht über oft vertrauliche Gespräche mit Ansiedlungswilligen informieren könne. Das Herbstfest werde ohne zusätzliche Mittel aus dafür vorgesehenen Haushaltsposten bezahlt.