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Kläranlage soll Strom erzeugen


Autor: Gerold Snater

Königsberg in Bayern, Dienstag, 30. April 2019

Der Königsberger Stadtrat lässt eine Photovoltaikanlage installieren. Die Wasserverluste haben sich reduziert.
Auf dem Gebäude an der städtischen Kläranlage im Nassachgrund wird eine Photovoltaikanlage errichtet, mit der ein Großteil der dort benötigten elektrischen Energie erzeugt werden kann. Der Stadtrat befürwortet das Projekt, das knapp 15 000 Euro kostet.  Foto: Gerold Snater


Wasser und Abwasser standen im Blickpunkt der Königsberger Stadtratssitzung am Montagabend im Rathaus der Stadt.

In einem Sachvortrag informierte Hauptamtsleiter Johannes Mücke das Stadtratsgremium über die Menge des Fehlwassers der Stadt Königsberg im Unterland, das mit Ausnahme von Holzhausen von den Stadtwerken Haßfurt versorgt wird, und im Oberland, wo die Stadtteile an die Veitensteingruppe angeschlossen sind. Dabei wurde die Differenz aus den bezogenen Wassermengen und den über die Wasserzähler der Haushalte abgerechneten Verbrauchsmengen gegenübergestellt. Dabei fielen die Fehlwassermengen für einige Stadtteile unterschiedlich aus. So bezogen die Orte Königsberg, Altershausen und Unfinden 2018 insgesamt 183 403 Kubikmeter Wasser, abgerechnet wurden aber nur 172 959 Kubikmeter, so dass eine Fehlmenge von 10 444 Kubikmetern (5,69 Prozent) zu verzeichnen war. Hellingen und Junkersdorf verbrauchten im gleichen Zeitraum 21 494 Kubikmeter Wasser, verrechnet wurden hier 18 912 Kubikmeter. Es fehlten also 2582 Kubikmeter (12,01 Prozent). Römershofen lag mit 16,05 Prozent Fehlwasser (1577 Kubikmeter bei 9825 Kubikmetern Bezug und 8248 Kubikmetern Verrechnung) höher, wobei in diesem Stadtteil ein großer Wasserrohrbruch aufgetreten war. Das Oberland bezog insgesamt 26 718 Kubikmeter Wasser, verrechnet wurden hier 23 523 Kubikmeter, so dass hier 3195 Kubikmeter Fehlwasser (11,96 Prozent) anfielen.

Nach einer Mitteilung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt von 2013 beträgt in Bayern der durchschnittliche Wasserverlust rund 9,6 Prozent. Königsberg liegt bei einem Gesamtbezug von 241 440 Kubikmetern und bei einer berechneten Menge von 223 642 Kubikmeter, was zu einem Verlust von insgesamt 17 798 Kubikmeter Fehlwasser im Jahr 2018 führte, mit 7,37 Prozent unter diesem Wert. Dass die Rechnung zwischen Bezug und abgerechneten Verbrauch ohne Differenz aufgehen kann, ist durch Wasserrohrbrüche, Feuerwehreinsätze und dergleichen begründet.

Insgesamt haben sich, so wurden die Stadträte informiert, die Verlustwerte in den zurückliegenden Jahren entscheidend reduziert, wofür vor allem der Einsatz einer Software maßgeblich ist, mit der elektronisch der Verlauf der Wasserabnahme vor allem im Bereich der Ruhezeiten nachts überwacht werden kann. Ein ständig erhöhter Durchfluss in diesen Zeiten ist ein Indiz für einen Rohrbruch, der dann gezielt gesucht werden kann.

In der Gemeinschaftskläranlage für die Stadt Königsberg im Nassachgrund befinden sich innerhalb des technischen Bereichs viele Stromverbraucher, die ständig laufen und Strom benötigen. Da das Dach des Betriebsgebäudes durch seine Lage und die Neigung für die Errichtung einer Photovoltaikanlage besonders gut geeignet ist, soll darauf eine Photovoltaikanlage errichtet werden, mit der ein Großteil der dort benötigten elektrischen Energie erzeugt werden kann. Eine Berechnung hat ergeben, dass durch eine Photovoltaikanlage rund 93 Prozent des Eigenverbrauchs abgedeckt werden können. Rechnerisch wird die erforderliche Investition in einem Zeitraum von ungefähr zehn Jahren wieder erwirtschaftet, erfuhr der Rat.

Für die Errichtung der Anlage wurden vom Bauamt der Stadt Königsberg fünf Angebote eingeholt, wobei das billigste Angebot bei gerundeten 14 600 Euro liegt. Der Stadtrat befürwortete einstimmig die geplante Errichtung der Photovoltaikanlage und beschloss die Aufnahme der voraussichtlichen Kosten in den Haushaltsentwurf. Damit kann das Projekt starten.