In der Bürgerversammlung in Gerlachshausen wünschten sich die Anwesenden „kleinere“ Schutzmaßnahmen.
Der Klimawandel und die immer häufiger auftretenden Überschwemmungen lassen Schwarzachs Bürgerinnen und Bürger nicht zur Ruhe kommen. Weil aufwändige Hochwasserschutzprojekte Millionen verschlingen würden und damit finanziell kaum stemmbar sind, wünschen sie sich "kleinere" Schutzmaßnahmen. In der Bürgerversammlung in Gerlachshausen meldeten sich mehrere Teilnehmer zu Wort, um künftig besser vor den Wassermassen geschützt zu sein.
75 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Gerlachshausen und Münsterschwarzach konnte Bürgermeister Volker Schmitt im Saal des Gasthauses Anker begrüßen. Ausführlich präsentierte der Ortschef die finanzielle Situation der Marktgemeinde und die aktuellen Projekte. Danach hatten die Bürger das Wort.
Neue Verhandlungen mit dem Wasserwirtschaftsamt?
Reinhard Klos von der Interessengemeinschaft (IG) Hochwasserschutz Schwarzach teilte mit, dass sein Vertrauen gegenüber des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) gelitten habe. "Es gibt auch eine Förderung für kleinere Maßnahmen. Das bietet neue Chancen zur Verhandlung", sagte der Sprecher der IG und sprach seine Hoffnung auf kleinere Maßnahmen beim Hochwasserschutz aus. Klos empfahl der Gemeinde, sich durch Experten vertreten lassen, um mit dem WWA auf Augenhöhe zu stehen. "Wir brauchen einen naturnahen kleinräumigen Hochwasserschutz", forderte er und schlug vor, kleinere Rückhaltebecken zu bauen, die keine Millionen Summen verschlingen. Große und teure Projekte seien nicht realisierbar.
"Wenn alles so bleibt, bekommen wir in Schwarzach nie einen Hochwasserschutz", befürchtete Klos. Wenn man nur die Hälfte für den Schutz vor einem hundertjährigen Hochwassers bekäme, wäre es schon gut, denn "wir haben hier in Schwarzach eine besondere Situation".
Bürgermeister Schmitt teilte mit, dass der Gemeinderat die Meinung der IG teile. Dort werde die Entscheidung getroffen, welche Maßnahmen letztlich finanzierbar seien und realisiert werden können. Ein Rückhaltebecken bei Düllstadt werde favorisiert, um den Unterlauf zu entlasten. Das Gemeindeoberhaupt hofft weiter auf grundsätzliche Unterstützung aller Landtagsabgeordneten, vor allem auch bei einem gemeinsamen Besprechungstermin am 3. Dezember im Umweltministerium München.
Kritik an Rasern in der Abt-Plazidus-Straße
Gottfried Haun empfahl grundsätzlich Renaturierungsmaßnahmen: "Das würde unseren Bächen gut helfen und die Probleme mit Überschwemmungen reduzieren." Für die ausufernden Überschwemmungen kannte Josef Siegl den Grund: "Beim Bau der Umgehungsstraße hätte man zwei oder drei Durchlässe mehr machen müssen." Es sei nur ein Durchlass vorhanden, deshalb staue sich das Wasser zurück in das Dorf.
Siegl beklagte sich ferner über Raser in der Abt-Plazidus-Straße: "Man sollte einmal einen Blitzer aufstellen." Außerdem sei die Entwässerungsrinne in der Straße ist uneben und kaputt. Es sei schon jemand gestürzt. Die Stelle sollte dringend ausgebessert werden.