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Mehr Speed für Prichsenstadt und Brünnau


Autor: Guido Chuleck

Brünnau, Mittwoch, 14. Juni 2023

Die Firma Clevernet baut das Glasfaserkabel in den beiden Orten aus. Die Bevölkerung wurde in zwei Bürgerversammlungen über das Projekt informiert.
Schnelles Internet für Brünnau und Prichsenstadt: in einer Bürgerversammlung informierten Bürgermeister René Schlehr und Matthias Theisen (hinten links) über die Planungen.


Das schnelle Internet in Prichsenstadt war schon ein Thema, als Bürgermeister René Schlehr seine Amtszeit gerade erst begonnen hatte. Jetzt wird es Wirklichkeit, zumindest was Prichsenstadt selbst und den Ortsteil Brünnau betrifft.

Läuft alles weiter nach dem Plan, den Matthias Theisen in der Bürgerversammlung am Dienstag im Sportheim Brünnau und am Mittwoch im Schützenhaus in Prichsenstadt vorgestellt hat, können die Brünnauer und Prichsenstädter ab Ende 2024 mit bis zu 1000 MBit pro Sekunde im Internet surfen, mit einer Upload-Rate von bis zu 500 MBit pro Sekunde. "Egal wieviele Endgeräte da mitlaufen, Glasfaser ist stabil", sagt Theisen, Geschäftsführer der Clevernet GmbH, die das Glasfasernetz aufbauen und auch betreiben wird. Die beste Nachricht: der Anschluss an das superschnelle Glasfasernetz wird bis ins Haus gelegt und kostet die Auftraggeber keinen einzigen Cent.

Möglich ist das durch die finanzielle Förderung des Freistaates, die die Bereitstellung des schnellen Internets flächendeckend in ganz Bayern vorantreibt. In Prichsenstadt und Brünnau biegen die Planungen auf der Zielgeraden ein. Wer bis zum 31. Juli die Firma Clevernet beauftragt, das Glasfaserkabel bis ins Haus zu legen, zahlt in der Tat nichts, wie Theisen gebetsmühlenhaft formulierte. Wobei sich niemand im Sportheim unter Druck gesetzt gefühlt haben dürfte, denn ebenso oft sprach Theisen auch von einem "Angebot". Auch zu einem späteren Zeitpunkt sei es noch möglich, sich den Anschluss ins Haus legen zu lassen. Bis an das Haus würde es auf jeden Fall gelegt, nur für die berühmten "letzten Meter" sei ein Antrag sowie ein Auftrag nötig. Alles das findet sich auch in einer Infobroschüre, die allen Prichsenstädtern und Brünnauern zugegangen ist.

Nutzung auch später möglich

Erst wenn der notwendige bürokratische Weg begangen wird, folgt auch der Anschluss im Haus. Bis dahin müssen sich die Bürger auf Bauarbeiten unter den Gehwegen einstellen. Mit einem kurzen Film demonstrierte Theisen, wie diese Arbeiten aussehen werden, vom Entfernen der Pflastersteine oder dem Aufschneiden des Asphalts über eine punktgenaue Bohrung am Haus und dem Anbringen der notwendigen Box innerhalb des Hauses. "Dafür benötigen wir einen in der Nähe befindlichen Stromanschluss, und wir bauen die Box auch genau dort ein, wo Sie sie haben wollen", erläuterte Theisen.

Wollen die Eigentümer dann das schnelle Internet nicht gleich nutzen, werde es mit einer Blende verschlossen. "Wenn Sie es aber nutzen, kommt ein spezieller kleiner Deckel drauf, versehen mit Anschlüssen für Ihren Router." Vorhandene Router könnten weiter benutzt werden. Wer sich nach dem 1. August für den Glasfaseranschluss entscheidet, muss sich auf zusätzliche Kosten einstellen: ab 1. August 200 Euro wegen Umplanungen, nach Abschluss der Tiefbauarbeiten dann stolze 1450 Euro.

Kampf gegen Rattenplage läuft 

Viele Fragen der Brünnauer drehten sich um eine mögliche Pleite der Firma. Die sei natürlich nicht auszuschließen, "aber wir sind eine solide Firma, im Pleitefall würde ein Nachfolger ein funktionierendes Netz besitzen". Auch das Subunternehmen für den Tiefbau bezeichnete Theisen als "solide".

Letztlich bot der Bürgermeister auf die Schnelle einen Überblick über Aktuelles aus dem Stadtrat. Am Interessantesten dürfte die Frage nach der Rattenplage sein. Die habe man gut im Griff, so Schlehr, mit einem speziellen Gerät würden die Ratten in der Kanalisation mit einem Bolzenschussgerät "abgeschossen, und da sprechen wir nach drei Monaten von hunderten toter Ratten". Das Gerät soll nun nach und nach in den Ortsteilen eingesetzt werden.